Die Zahl der Asylanträge geht auf das Niveau des Frühjahres 2021 zurück.

Im September 2024 verzeichnete Österreich nur 1.867 Asylanträge, was einen signifikanten Rückgang von 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als noch 6.445 Anträge gestellt wurden. Die ersten neun Monate dieses Jahres zeigen ebenfalls einen drastischen Rückgang: Während 2023 insgesamt 44.056 Asylanträge eingingen, waren es heuer nur 18.816, was einem Minus von 57 Prozent entspricht. Auch die Anträge für den Familiennachzug sind stark zurückgegangen, von 2.185 im Januar auf nur 446 im September.

Die tatsächlichen Einreisen in Österreich sind ebenfalls stark gesunken. Im März 2024 kamen noch 1.300 Personen ins Land, während im September nur noch 180 Einreisen verzeichnet wurden. Gleichzeitig wurden 26.448 Verfahren vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) negativ beschieden bzw. eingestellt.

Im August 2024 stellten 650 Frauen und 1.217 Männer Asylanträge in Österreich, wobei Syrien die am stärksten vertretene Nation war. Bis Ende September 2024 gab es 26.448 negative Entscheidungen, während nur in 19.938 Fällen Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt wurde. Besonders deutlich wird die Situation bei den syrischen Antragstellern, von denen etwa 27 Prozent abgelehnt wurden, während afghanische Staatsbürger eine Ablehnungsquote von rund 36 Prozent hatten.

Abschiebungen und Schlepper

Bis Ende September 2024 wurden insgesamt 9.983 Abschiebungen durchgeführt, wobei fast die Hälfte der abgeschobenen Personen eigenständig ausreiste. 45 Prozent der Betroffenen hatten eine strafrechtliche Verurteilung. Darunter fallen 903 Dublin-Fälle, die sowohl syrische als auch algerische und russische Staatsbürger umfassen. 

Die organisierte Schlepperkriminalität hat Österreich aufgrund intensiver Kontrollen gemieden, was sich in einem Rückgang der illegalen Grenzübertritte bemerkbar macht. Im Burgenland wurden in den ersten drei Quartalen nur 1.894 Aufgriffe registriert, ein Rückgang um 92 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Reaktion von Innenminister Gerhard Karner

Innenminister Gerhard Karner äußerte sich zur Asylstatistik September wie folgt: „Österreich hat robuste Maßnahmen im Kampf gegen die illegale Migration gesetzt und damit diese massiv reduziert. Diesen Weg, die Schlepper zu bekämpfen und deutlich weniger Asylanträge, müssen und werden wir konsequent fortsetzen.“ 

Die Asyl-Lage in Europa

In den ersten neun Monaten 2024 wurden in Europa, einschließlich der Schweiz und Norwegen, insgesamt 739.735 Asylanträge gestellt, was einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Während die Anträge in Griechenland (plus 39 Prozent), Italien (plus 25 Prozent) und Belgien (plus 13 Prozent) gestiegen sind, belegt Österreich in der europäischen Statistik den siebten Platz basierend auf der Bevölkerung und den neunten Platz in absoluten Zahlen.

An der Grenze zur Türkei gibt es einen Anstieg illegaler Übertritte um 14 Prozent auf 44.778, während auf der Westbalkan-Route ein Rückgang um 79 Prozent auf etwa 17.000 verzeichnet wurde. Parallel dazu sind die Zahlen irregulärer Migranten im westlichen und zentralen Mittelmeer zurückgegangen, während die Anlandungen auf den Kanarischen Inseln sich verdoppelt haben.

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