Der politische Umsturz in Syrien hat auch Auswirkungen auf das österreichische Asylwesen. Erstmals seit vielen Monaten waren Bürger dieses Landes im Jänner nicht die antragsstärkste Gruppe, sondern Afghanen. Gesamt wurden 618 Anträge von Syrern eingebracht, im Vergleichsmonat 2024 waren es noch 1.393. Zu den möglichen Gründen zählt, dass das Innenministerium Ansuchen von Syrern aktuell nicht behandelt, bis sich die Lage nach dem Machtwechsel in Damaskus klärt.

Gesamt wurden im Jänner 1.918 Anträge eingebracht. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr, als im ersten Monat des Jahres 2.287 Ansuchen gestellt wurden. Im Jänner 2023 waren es noch 4.288.

Europaweit wurden im Jänner 62.216 Asylanträge gestellt. Das sind um 24 Prozent oder 19.256 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (81.472).

Afghanen antragsstärkste Gruppe

Größte Gruppe in Österreich waren diesmal Afghanen mit 629 Anträgen. Bei diesen ist jedoch ein Sonder-Effekt einzuberechnen. Denn nur 199 Personen haben erstmals einen Antrag gestellt. Die übrigen sind Personen, die befristeten (subsidiären) Schutz in Österreich haben, aber einen neuen Asylantrag gestellt haben. Dies könnte u.a. auf Gespräche des Innenministeriums in Kabul zurückzuführen sein, die möglicherweise die Chancen erhöhen, dass wieder Personen nach Afghanistan ausgewiesen werden.

Abgesehen von Syrern waren die Antragszahlen nur noch bei Syrern im dreistelligen Bereich. Auf Rang drei sind Bürger der russischen Föderation mit 75 Anträgen.

Nur zwölf Anträge von Syrern positiv entschieden

Dass die Chancen für Syrer, zu einem Asylstatus zu kommen, aktuell gering sind, lässt sich aus der Monatsstatistik ebenfalls ablesen. Nur zwölf Anträge wurden positiv beschieden. Zum Vergleich: Bei Afghanen wurde 297 Mal Asyl gewährt, bei Somalis immerhin 36 Mal. Gesamt gab es Asyl, subsidiären Schutz und humanitären Aufenthalt zusammengefasst im Jänner 627 Schutzgewährungen.

Leicht rückläufig ist indes auch weiter die Belegung der Grundversorgung. In diese waren mit 1. Februar knapp 67.500 einbezogen, ein Rückgang von etwa 700 Personen gegenüber Jänner.

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