Die ORF-Astrosendung stößt auf heftige Kritik aus der Wissenschaft, doch der Sender verteidigt das Format als reines Unterhaltungsprogramm ohne wissenschaftlichen Anspruch.
Die neue ORF-Astrosendung steht zunehmend in der Kritik. Besonders laut wurden Stimmen aus der Wissenschaft: Sigrid Pilz, ORF-Stiftungsrätin der Grünen, forderte das Ende des Formats, während der Astronom Florian Freistetter und andere Universitätsprofessoren sich in einem offenen Brief gegen die Sendung aussprachen.
Die Wissenschaftler kritisierten die Astrologie als Pseudowissenschaft, die keinen Erkenntniswert habe, und verurteilten insbesondere die Verwendung eines falschen Einstein-Zitats, das Astrologie legitimieren solle.
Offener Brief zur @ORF-Sendung “Blick in die Sterne”
Die Professor*innen des Instituts für Astrophysik wenden sich in einem offenen Brief an ORF Programm-Direktorin Stefanie Groiss-Horowitz. @stefaniegroiss https://t.co/4vI9DHSCO3— Universität Wien (@univienna) October 4, 2024
Reine Unterhaltung
In einer Reaktion verteidigte ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz die Sendung als reine Unterhaltung ohne wissenschaftlichen Anspruch. Sie betonte, dass das falsche Zitat aus der Sendung entfernt worden sei und der ORF insgesamt seiner Verpflichtung zur Wissenschaftsvermittlung nachkomme. Formate wie “Universum” und “ZIB Wissen” seien international anerkannt und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung, so Groiss-Horowitz.
Premiere von „Blick in die Sterne – Die Astro Show“ um 16:00h in #ORF2 und auf #ORFON! Sasa Schwarzjirg und Astrologin Lori Haberkorn im Astro Talk mit Caroline Athanasiadis & Daniel Serafin. Neugierig, was die Sterne für die beiden Waagen vorhersagen? https://t.co/7rVyD2jfTf
— ORF (@ORF) September 28, 2024
Alltägliche Lifestyle
Der ORF betonte zudem, dass das Format der Astrosendung bewusst im Unterhaltungsbereich angesiedelt sei und Horoskope für viele Menschen zum alltäglichen Lifestyle gehörten. Trotz der Kritik sieht sich der ORF in seiner Verantwortung, gegen Wissenschaftsfeindlichkeit vorzugehen, und verwies auf die zahlreichen wissenschaftlichen Programme, die das Haus produziert.