Die Eltern von WikiLeaks-Gründer Julian Assange haben sich nach der Freilassung ihres Sohnes erleichtert gezeigt. “Ich bin dankbar, dass das Martyrium meines Sohnes endlich zu Ende geht”, teilte Assanges Mutter Christine Assange am Dienstag in einer vom australischen Sender ABC veröffentlichten Erklärung mit. “Das zeigt die Bedeutung und Macht der stillen Diplomatie.”

Viele hätten die Stuation ihres Sohnes ausgenutzt, um ihre eigene Agenda zu verfolgen, fuhr sie fort. Daher sei sie den “unsichtbaren, hart arbeitenden Menschen dankbar”, die das Wohlergehen ihres Sohnes an erste Stelle gesetzt hätten. Die vergangenen 14 Jahre seien für sie als Mutter sehr belastend gewesen, erklärte Christine Assange weiter. Sie bitte darum, ihre Privatsphäre zu respektieren.

Aus veröffentlichten US-Gerichtsdokumenten war zuvor hervorgegangen, dass Julian Assange offenbar einen Deal mit den US-Behörden eingehen wird. Der Australier will sich demnach im Rahmen einer Vereinbarung mit den US-Justizbehörden in einem Fall der Weitergabe von Informationen zur nationalen Verteidigung schuldig bekennen.

Normales Leben

Der 52-jährige Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks wird in den USA beschuldigt, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten der USA, darunter mutmaßliche Kriegsverbrechen im Irak und Afghanistan, veröffentlicht zu haben.

Assanges Vater John Shipton sagte ABC Radio: “Es sieht so aus, als ob Julian sein normales Leben mit seiner Familie und seiner Frau Stella genießen kann, so habe ich es verstanden.” Es sehe so aus, als ob sein Sohn frei sein werde, um nach Australien zurückzukommen. Shipton dankte allen Unterstützern in Australien, die das möglich gemacht hätten, und auch Premierminister Anthony Albanese. Der Regierungschef hatte im Mai ein Ende der Inhaftierung von Assange gefordert.

Assange saß seit 2019 in einem Hochsicherheitsgefängnis in Großbritannien. In der Nacht auf Dienstag erklärte WikiLeaks, Assange sei frei und habe Großbritannien verlassen. Der Australier soll am Mittwoch um 09.00 Uhr (Ortszeit, 01.00 Uhr MESZ) vor einem Bundesgericht auf den Marianen erscheinen, einem US-Territorium im Pazifik.

Das US-Gericht könnte ihn zu 62 Monaten Haft verurteilen, die er bereits in Großbritannien verbüßt hat. Damit könnte Assange in seine Heimat Australien zurückkehren.

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