Es gibt eine Fülle von ätherischen Ölen, die nicht nur unsere Sinne ansprechen, sondern auch unser Wohlbefinden steigern und eine große Bereicherung für die Hausapotheke sind.  

Die uralte Praxis der Aromatherapie nutzt die Kraft ätherischer Öle, um unser Wohlbefinden zu fördern und verschiedene Beschwerden zu lindern. Aber nicht nur für unser geistiges Wohlbefinden sind sie hilfreich, auch viele körperliche Beschwerden können mit der Aromatherapie als Teil der Phytotherapie behandelt werden. Erkältungen, Schmerzen, Schlafprobleme und Stresszustände, all das lässt sich mit den richtigen Rezepten und Mischungen lindern. Doch was steckt genau hinter dieser duftenden Therapieform, und wie können wir sie in unserem Alltag integrieren?


Die Grundlagen der Aromatherapie

Aromatherapie ist eine Form der Pflanzenheilkunde, bei der ätherische Öle aus verschiedenen Pflanzenteilen – wie Blüten, Blättern oder Wurzeln – gewonnen und zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Diese hochkonzentrierten Öle enthalten die Essenz der Pflanze und besitzen eine Vielzahl von Wirkungen, die je nach Öl beruhigend, anregend oder heilend sein können. Lavendel z. B. ist beruhigend und schlaffördernd, während der Duft der Zitrone stimmungsaufhellend und erfrischend wirkt.

Duftmedizin im Alltag

Raumbeduftung

Die Duftmedizin lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Da gibt es als erstes die Raumbeduftung: Ein Duftdiffuser oder eine Duftlampe verbreitet die ätherischen Öle in der Luft und schafft eine angenehme Atmosphäre. Besonders beliebt sind hier Lavendel für seine beruhigende Wirkung oder Zitrusöle, die die Stimmung heben. Geben Sie einige Tropfen in ein geeignetes Gerät und genießen Sie die Wirkung. Für einen Raum   von 20 m² sollten Sie ungefähr fünf bis 12 Tropfen Duft verwenden.

Massage

Eine weitere Therapiemöglichkeit: die Massage. Bei der Massage mit ätherischen Ölen wird die heilende Wirkung direkt über die Haut aufgenommen. Ein paar Tropfen gemischt mit Basisgrundlagen wie Basisölen, natürlichen Cremes oder Lotionen, können Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Basisöle für die Pflege sind z.B. Mandelöl, Aprikosenkernöl, Jojobaöl, Hagebuttenkernöl und Granatapfelsamenöl. Für die Pflege empfindlicher Haut sind Hanföl oder Nachtkerzenöl besonders geeignet. Für die medizinische Anwendung werden Johanniskrautöl, Arnikaöl oder Sanddornfruchfleischöl verwendet.

Bäder

Dann gibt es noch Bäder: Ein warmes Bad mit ätherischen Ölen ist ein wahres Wellness-Erlebnis. Hier eignen sich besonders Öle wie Kamille oder Rose, die die Haut pflegen und den Geist beruhigen. Der blumige Duft des Rosenöls kann zudem die Stimmung verbessern und helfen, Stress und Druck abzubauen. Da sich ätherische Öl nicht mit Wasser verbinden, müssen sie mit einem Emulgator verrührt werden, bevor man sie ins Badewasser gießt. Am besten dafür geeignet sind duftfreie Basisgrundlagen, die im Handel beispielsweise als „Basisölbad“ verkauft werden. Oder Sie nehmen Milch, Schlagobers oder Honig. Die gut verrührte Mischung erst dem Badewasser zugeben, wenn die Wanne fertig befüllt ist.

Inhalation

Ein weiterer Tipp ist die Inhalation: Bei Erkältungen oder Atemwegsbeschwerden kann das Inhalieren von Eukalyptus-, Pfefferminz- oder Cajeputöl Linderung verschaffen. Einfach ein paar Tropfen in heißes Wasser geben, den übergebeugten Kopf mit einem Handtuch abdecken und die Dämpfe einatmen.

So erkennen Sie ein gutes Öl

Die Qualität der Öle kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Reinheit

Ein wichtiges Qualitätskriterium ist die hundertprozentige Reinheit: Das Öl sollte aus der Pflanze extrahiert worden sein, ohne Verdünnungen, Zusätze oder synthetische Stoffe. Ein seriöser Hersteller liefert ein Analysezertifikat, das die Reinheit und chemische Zusammensetzung des Öls bestätigt.

Botanische Identität

Ein weiteres Kriterium ist die botanische Identität: Die genaue botanische Bezeichnung (lateinischer Name) der Pflanze sollte angegeben sein, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Herkunft der Pflanze kann die Qualität beeinflussen, da Klima und Bodenbeschaffenheit eine Rolle spielen.

Biologischer Anbau

Außerdem zu beachten ist der biologische Anbau: Öle aus Bio-Anbau sind frei von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. Wild gesammelte Pflanzen wachsen unter natürlichen Bedingungen und sind oft von hoher Qualität.

Extraktionsmethode  

Auch die Extraktionsmethode ist von Bedeutung:. Die Dampfdestillation ist besonders geeignet für hitzebeständige Pflanzenstoffe. Hauptsächlich für Zitrusöle verwendet wird die Kaltpressung, da die empfindlichen Aromastoffe geschont werden. Ein hochwertiges ätherisches Öl hat einen klaren, unverfälschten Geruch, der typisch für die jeweilige Pflanze ist. Farbe und Konsistenz können je nach Pflanze variieren, sollten aber typisch für das jeweilige Öl sein.

So sollten Öle gelagert werden

Dunkle Glasflaschen schützen die empfindlichen Öle vor Licht, das ihre Qualität beeinträchtigen könnte. Ätherische Öle sollten zudem möglichst kühl und außer der Reichweite von Kindern gelagert werden. Gut zu wissen: Auch wenn ätherische Öle natürliche Produkte sind, ist Vorsicht geboten. Sie sollten nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, da sie stark konzentriert sind und Reizungen verursachen können.

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