Argentiniens ultrarechter Präsident Javier Milei hat die italienische Staatsbürgerschaft erhalten.  

Die Regierung in Rom habe dem Politiker, der italienische Vorfahren hat, die Staatsbürgerschaft erteilt, bestätigte eine mit dem Vorgang vertraute Quelle am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Auch Mileis Schwester Karina erhielt laut der Nachrichtenagentur ANSA die Staatsbürgerschaft nach einer Bearbeitung der Anträge im Schnellverfahren.

Milei befindet sich derzeit in Rom, um Italiens ebenfalls ultrarechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu treffen und an einem Festival ihrer postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) teilzunehmen. Beide Politiker pflegen eine enge Beziehung: So schenkte der Argentinier Meloni in Anspielung auf Auftritte in seinem Wahlkampf, bei denen der selbst ernannte “Anarcho-Kapitalist” eine Kettensäge geschwungen hatte, eine Statue von sich in dieser Pose.

Opposition prangerte “unerträgliche Diskriminierung” an

Bei der Opposition stieß die Verleihung der italienischen Staatsbürgerschaft an Milei auf scharfe Kritik. Sie sprach von einer “Beleidigung” und “unerträglichen Diskriminierung” gegenüber den vielen Menschen, die lange auf diesen Schritt warten müssten.

Derzeit müssen ausländische Staatsbürger zehn Jahre in Italien leben, bevor sie eine Einbürgerung beantragen können. In Italien geborene Kinder ausländischer Eltern können die Staatsbürgerschaft erst mit 18 Jahren beantragen. Oppositionsparteien und Organisationen wie Oxfam Italia plädierten bereits dafür, die Zehnjahresfrist auf fünf Jahre zu verkürzen, um mit Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland gleichzuziehen. Melonis Regierungskoalition hatte eine Lockerung der Vorschriften jedoch abgelehnt.

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