Lara Gut-Behrami holte sich die erste Bestzeit bei der WM in Saalbach. Die Schweizerin war im Abfahrtstraining Schnellste vor US-Girl Breezy Johnson. Mirjam Puchner wurde als beste ÖSV-Läuferin Sechste. Verwirrung gab es um ihren Rennanzug.
Gesamtweltcup-Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami brannte am Dienstag beim Trainings-Auftakt bei strahlendem Sonnenschein ein Feuerwerk ab: Die Schweizerin war auf der selektiven Ulli-Maier-Strecke in 1:43,92 Sekunden Schnellste vor US-Mitfavoritin Breezy Johnson (+0,05 Sek.). Federica Brignone (ITA) hatte als Dritte bereits 65 Hundertstel Rückstand.
“Es gibt viele eingebaute Wellen, das ist nicht gerade das, was mir am meisten liegt”, staunte Gut-Behrami über ihre Bestzeit. “Es ist gut, dass ich mich heute schon gut gefühlt habe, das hätte ich nicht erwartet.”
Puchner pokerte mit Rennanzug
Schnellste Österreicherin: Mirjam Puchner als Sechste (+0,86). Dabei hatte die 32-jährige Salzburgerin ihre Karten noch nicht auf den Tisch gelegt: Sie fuhr nämlich noch nicht im neuen roten WM-Rennanzug. “Ich hab noch einen alten Anzug hergenommen”, erklärte die Olympia-Silbermedaillengewinnerin im Super-G der Peking-Spiele 2022. Sie habe probiert, “dass ich gewisse Sachen gleich auf Zug fahre. Es ist eine richtig gute Strecke.”
Conny Hütter (12./+1,78), im März Siegerin der WM-Generalprobe in Saalbach, meinte, die Strecke habe nur noch wenig mit jener beim Weltcup-Finale im März 2024 gemeinsam. “Im unteren Teil sind wir letztes Jahr bei den Herren runtergefahren und heuer fahren wir wirklich die originale Damenstrecke”, so die Steirerin. Die Wellen im oberen Teil hätten die ÖSV-Frauen nicht trainiert.
Mitfavoritin Hütter und Venier gingen es locker an
Abfahrtsweltcup-Titelverteidigerin Hütter und Stephanie Venier (13./+1,86) fuhren im Dienstag-Training nur einige Passagen voll. Venier sprach davon, dass ihr der untere Teil relativ gut gelungen sei, bei der Startpassage habe sie generell ein bisschen “Aufholbedarf”. Die Strecke liege ihr, sagte die Tirolerin. “Natürlich ist es cool, vor dem Heimpublikum ein Rennen zu haben.” Rädler, die vor der WM in Garmisch-Partenkirchen gestürzt war, sah die erste Fahrt auf der Ulli-Maier-Strecke als Testversuch für ihren lädierten Rücken. “Von den Schmerzen her geht es gut”, meinte die Vorarlbergerin, die sagte, sie werde definitiv beim Super-G am Donnerstag (11.30 Uhr/alle live ORF 1) dabei sein.
Damenchef Roland Assinger: Oben waren wir ganz gut dabei, über die Wellen müssen wir noch ein Schäufchen zulegen. “Mirjam hat schon einmal ein Ausrufezeichen gesetzt, aber morgen zählt’s dann.”
Für Puchner geht’s am Mittwoch gegen Ariane Rädler (Trainings-33./+4,36) und Ricarda Haaser (18./2,19) um die letzten beiden Abfahrts-Startplätze: “Das wird für mich das erste Rennen sein.” St.-Moritz-Siegerin Hütter und Venier, am 12. Jänner Zweite beim Super-G in St. Anton, sind für die WM-Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr/ORF1 live) gesetzt.
Auch Lindsey Vonn hielt sich zurück
Comeback-Star Lindsey Vonn hatte im Auftakt-Training als 20. über 2 Sekunden Rückstand, meinte aber: “Es hat Spaß gemacht, das ist eine ganz spezielle Abfahrt mit vielen Wellen. Ich hab die Linie noch nicht genau erwischt. Ich freue mich schon auf morgen.”
Ski-WM in Saalbach, 1. Training für die Damen-Abfahrt:
1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:43,92 Min.
2. Breezy Johnson (USA) +0,05
3. Federica Brignone (ITA) +0,63
4. Emma Aicher (GER) +0,77
5. Sofia Goggia (ITA) +0,79
6. Mirjam Puchner (AUT) +0,86
7. Nicol Delago (ITA) +1,07
8. Priska Ming-Nufer (SUI) +1,62
9. Ilka Stuhec (SLO) +1,69
10. Laura Gauche (FRA) +1,73.
Weiter:12. Cornelia Hütter (AUT) +1,7813. Stephanie Venier (AUT) +1,8618. Ricarda Haaser (AUT) +2,1920. Lindsey Vonn (USA) +2,2433. Ariane Rädler (AUT) +4,36