Aktuell droht hierzulande eine Gelsen-Plage. Starkregen und Hitze sorgen dafür, dass sich die Plagegeister immer mehr verbreiten. In Drogerien und Apotheken gibt es zahlreiche Mittel, die versprechen, die lästigen Tiere fern zu halten. Aber wie gut wirken die Anti-Gelsensprays wirklich?

Der Wechsel zwischen Starkregen und Hitze lässt die Anzahl der Gelsen in die Höhe schnellen. Da sind Mittel, die die lästigen Insekten – bevor sie zustechen – auf Abstand halten, besonders gefragt. Der Konsumentenschutz der AK Oberösterreich hat gemeinsam mit DIE UMWELTBERATUNG 16 Anti-Gelsenmittel, die auf die Haut gesprüht werden, genauer unter die Lupe genommen − mit Großteiles gutem Ergebnis.

Neun getestete Mittel können empfohlen werden, fünf sind bedingt empfehlenswert. Nur zwei Produkte werden nicht empfohlen. Der große Unterschied: der im Anti-Gelsenmittel enthaltene Wirkstoff.

Drei Wirkstoffe, drei Gefahrenpotenziale

Die Expert:innen der AK Oberösterreich und von DIE UMWELTBERATUNG bewerteten die Wirksamkeit der Mittel und das gesundheitsgefährdende Potential der enthaltenen Wirkstoffe. Als Basis dafür diente die Beurteilung von Chemikalien durch die europäische Chemikalienagentur (ECHA). In den Produkten sind drei verschiedene Wirkstoffe zu finden, die ein sehr unterschiedliches Gefahrenpotential aufweisen: Icaridin, Eucalyptus Citriodora Öl und DEET.

Wirksam gegen Stechmücken

Die Wirksamkeit der verwendeten Stoffe wird durch die Zulassung der europäischen Union bestätigt. Eine Erhebung internationaler Studien beweist auch die hohe Zuverlässigkeit aller drei gefundenen Wirkstoffe. Einzig die Anwendungsdauer unterscheidet sich je nach Wirkstoff und Konzentration. Deshalb ist es wichtig, die genauen Angaben am Etikett zu lesen.

Icaridin – ein moderner Wirkstoff

Das chemisch-synthetische Icaridin, dass in den 1990iger Jahren in Europa entwickelt wurde, gilt als effektiver Wirkstoff gegen Stechmücken. Es vertreibt sie über eine Dampfbarriere, tötet sie aber nicht. Laut ECHA hat es von allen Anti-Gelsenmitteln die geringste gesundheitsschädigende Wirkung, sollte aber nicht für Kinder unter zwei Jahren verwendet werden. Denn auch Icaridin darf nicht in die Augen gelangen, da es die Augen reizen kann. Die neun empfehlenswerten Produkte der Recherche enthalten diesen Wirkstoff.

Eucalyptus Citriodora Öl: nur bedingt empfehlenswert

Aufgrund ihrer potenziell allergieauslösenden Inhaltsstoffe sind die Extrakte des ätherischen Eucalyptus Citriodora Öls bzw. Zitroneneukalyptusöls nur bedingt empfehlenswert. Sie lassen sich auch synthetisch herstellen und können die Augen reizen. Die fünf bedingt empfehlenswerten Produkte enthalten diese Extrakte.

Hautreizendes DEET in zwei Produkten gefunden

Der Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) hat eine haut- und augenreizende Wirkung. Bei empfindlichen, etwa zu Epilepsie neigenden Personen kann DEET Krämpfe auslösen. Zudem greift der Wirkstoff Kunststoffoberflächen, etwa von Sonnenbrillen, an. Die Produkte Anti Brumm Forte und Nobite Hautspray enthalten DEET und wurden deshalb als nicht empfehlenswert eingestuft.

Große Preisunterschiede

Das günstigste Produkt kostete 3,65 Euro (Sarazen Anti Insekten Pumpspray Intensive für 100 ml), das teuerste 19,75 Euro (Anti Brumm Naturel für 150 ml). Wer gänzlich auf Chemie verzichten will, kann den Mückenspray einfach selber herstellen.

Zudem hilft es, sich im Freien mit heller, weiter, langärmeliger und langbeiniger Kleidung zu schützen. In Schlafräumen können Insektenschutzgitter am Fenster und ein Moskitonetz über dem Bett verwendet werden.

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