In der gesamten deutschen Industrie sorgen düstere Wirtschaftszahlen für schlechte Laune.

Die Personalnachfrage in der deutschen Wirtschaft ist zu Jahresbeginn trotz Konjunkturflaute gestiegen – allerdings nicht in der Industrie. Das Beschäftigungsbarometer stieg im Jänner auf 93,4 Punkte, nach 92,4 Punkten im Dezember, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter Tausenden Managern mitteilte. “Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt”, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. “Es gibt weiterhin die Tendenz, Personal abzubauen.”

Bei den Dienstleistern legte das Barometer zu: Es drehte damit in den positiven Bereich. Zuvor war es vier Monate in Folge gesunken. Besonders in der Tourismusbranche und von IT-Dienstleistern werden neue Mitarbeiter gesucht.

Keine Erholung in der Industrie

“In der Industrie zeichnet sich gegenwärtig keine Erholung ab”, so das Ifo-Institut. “Nahezu alle Industriezweige wollen mit weniger Mitarbeitern auskommen.” Deren Exporterwartungen sind im Jänner auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. “Die positive Dynamik im Ausland bleibt für die heimischen Exporteure bisher ohne nennenswerte Wirkung”, sagte Wohlrabe.

Auch im Handel bleibt die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern schwach. Hier werde “aufgrund einer schwachen Kauflaune der Verbraucher weniger Personal gebraucht”, erklärten die Münchner Wirtschaftsforscher. Die Kauflaune der deutschen Verbraucher hat sich zu Jahresbeginn angesichts von Konjunkturflaute, Jobsorgen und hoher Inflation eingetrübt.

Im Baugewerbe besteht eher die Tendenz, die Mitarbeiterzahl konstant zu halten, so das Ifo-Institut. Angesichts sinkender Zinsen hofft die Branche auf eine Belebung der Nachfrage. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihren Leitzins am Donnerstagnachmittag von 3,00 auf 2,75 Prozent kappen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass das Bauvolumen 2026 nach fünf rückläufigen Jahren erstmals wieder wachsen wird.

Exit mobile version