Die Mega-Aufregung um eine von der Polizei angeblich ignorierte Alko-Fahrt eines SUV-Lenkers bei Wels in Oberösterreich entpuppt sich als Lehrstunde in Sachen sozialer Medien – und wie kurze Videoausschnitte etwas ganz anderes zeigen, als tatsächlich passiert ist.

OÖ. Hochgeladen wurde das TikTok-Video, das auf den ersten Blick die Schlangenlinienfahrt eines Lenkers auf der A25 zeigt, von “racepm_official”: 

@racepm_official #austria#polizeikontrolle #doofenshmirtz ♬ Originalton – RacePM_official

Zu sehen ist eine Polizeistreife, die scheinbar weiterfährt, während links von ihr ein weißer Mazda CX5 am Pannenstreifen vom Lenker – oder einer Lenkerin, wie gleich einige mutmaßen – in offenbar betrunkenem Zustand gesteuert fast die Seitenleitschiene touchiert. Kurz geht die Warnblinkanlage an. Der SUV wird langsamer. Die Exekutive scheint´s zu bemerken, aber nicht zu kümmern. Und fährt einfach weiter.

Nun klärt die Polizei die genauen Umstände, die hinter dem Video stecken, auf: Demnach habe es sich um ein Missverständnis gehandelt. Der Lenker war nicht betrunken, sondern ein Führerscheinneuling, der ob einer anstehenden Kontrolle überaus nervös war. Wollte die Streife bei Wels eigentlich einen anderen Lenker kontrollieren und gab ihm das durch Zeichen zu verstehen, so ein Sprecher. Der Fahrer des weißen Autos – ein junger Mann, der gerade einmal drei Monate den Führerschein hat – dachte, er sei gemeint und fuhr auf den Pannenstreifen. Als ihm die Beamten zu verstehen gaben, er solle weiterfahren, wurde er nervös und kam ins Schlingern.

Die Polizisten hätten schließlich beiden betroffenen Autofahrern gedeutet, sie sollen ihnen folgen und gemeinsam wären dann alle drei an der nächsten Abfahrt abgefahren. Dort wurden die beiden kontrolliert. Bei beiden sei alles in Ordnung gewesen. Der Führerscheinneuling erklärt übrigens, er sei nur deshalb so überaus nervös gewesen, weil es seine erste Polizeikontrolle war . . .

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