Am Samstag startet die Austrian Football League in eine besondere Jubiläums-Saison. Im 41. Jahr seit Bestehen geht es um den 40. Austrian Bowl. Nachdem die Liga auf sechs Teams reduziert wurde, erwarten die Fans jedes Wochenende drei Football-Kracher.
Das bestätigt auch AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck im Gespräch mit oe24. “Es wird eine spannende Saison, in der man nichts vorhersagen kann”, freut sich der 63-Jährige auf die Spielzeit. “Es wird eine Saison voller Klassiker. Ganz gleich, ob es das Wiener Derby ist, Vikings gegen Raiders oder auch das Duell zwischen Salzburg und Graz, das zugleich auch der erste Austrian Bowl der Geschichte war”, meint Eschlböck weiter. Der Blick auf den Spielplan lässt die Fan-Herzen höher schlagen. Mit dem Titelverteidiger, den Prague Black Panthers, gibt es in der heurigen Saison einen großen Gejagten. Die Tschechen konnten im Vorjahr die Wiener Dominanz durchbrechen und sich erstmals in der AFL zum Champion küren.
Die Gründe für die Liga-Reduzierung sieht der ehrenamtlich fungierende Präsident, trotz Kritik einiger Teamfunktionäre, nicht negativ: “Wirtschaftlich ist es für die Vereine einfacher, den Betrieb zu stemmen und das Personal zu bezahlen. Die Gesellschaft wandelt sich und ist nicht mehr so sehr zu begeistern, dem muss man entgegenwirken.” Dennoch verspricht er: “Die Liga wird wieder wachsen, es mussten einige Teams einen Schritt zurück machen, um wieder an die Spitze kommen zu können.”
Konkret geht es dabei etwa um die Mödling Rangers. Doch auch auf andere Teams, die am Land Erfolg haben, hofft das heimische Football-Oberhaupt. “Am Land, etwa in Oberösterreich oder der Steiermark, sind bei den Spielen oft mehr Zuschauer als bei denselben regionalen Fußballvereinen.” Noch dazu gibt es genug andere Beispiele, dass auch regionale Teams Erfolg haben können, wie Oberwart in der Basketball-Liga oder etwa Wolfsberg und Altach in der heimischen Bundesliga.
“Meilenstein” in Salzburg
Diese Teams benötigen noch Zeit oder vor allem finanzielle Unterstützung. Diesen freiwilligen Support bekommt vor allem ein Team der Liga: der Außenseiter aus dem Westen, die Salzburg Ducks. Dort stemmt die Immo-Familie Gappmayer den Großteil der Kosten. In der Mozartstadt ist Großes am Entstehen, ein “Meilenstein”, wie Eschlböck selbst von dem Engagement schwärmt. Im Vorjahr wurde ein neues Football-Zentrum eröffnet, das alle Stücke spielt.
Auch mit der Uni Salzburg arbeitet der AFBÖ eng zusammen. Es gibt seit kurzem ein eigenes Quarterback Development Programm, wo heimische Spielmacher-Talente besser analysiert werden können und an ihren Stärken feilen können. Damit erhofft man sich auch, dass zukünftig mehr heimische Quarterbacks in der AFL an den Start gehen. Heuer werden das nur die Danube Dragons mit Alexander Reischl und die Stefan Maiacher bei den SWARCO Raiders sein. Bei den Vikings ist erstmals seit drei Jahren wieder ein US-Amerikaner Under Centre, weil Mikey Szabo – der nominelle Nationalteam-Quarterback von den Vienna Vikings ebenso in die EFL befördert wurde, wie der Vorjahres-Starter Nico Hrouda.
Auch für das Nationalteam bedauert Eschlböck diese Entwicklung. “Die ELF saugt die besten Talente des Landes weg. Szabo wäre für die Länderspiele gegen Deutschland enorm wichtig und wird nun kaum Spielpraxis in der EFL erhalten.” Dennoch blickt er mit großer Freude auf die neue Spielzeit und ist sich sicher, dass Football in Österreich auf dem richtigen Weg ist und mittlerweile auch seitens der Politik das richtige Mindset vorhanden ist, um auf lange Sicht Erfolg garantieren zu können.