Chilischoten verleihen Speisen den gewissen Kick. Außerdem wird ihnen nachgesagt, das sie den Stoffwechsel ankurbeln, und daher beim Abnehmen helfen sollen. Eine Studie untersuchte nun den Einfluss von Chilischoten auf das Risiko von Fettleibigkeit, mit einem überraschenden Ergebnis.

Die Welt wird immer dicker. Medizin und WHO läuten seit einigen Jahren permanent die Alarmglocken. Die Anzahl an Menschen mit Adipositas nimmt auch in Österreich stark zu – rund 1,2 Mio. Menschen sind hierzulande von Adipositas betroffen. Dementsprechend groß ist das Interesse an Abnehmtipps, von denen einige mehr und andere weniger sinnvoll sind. Einer dieser Tipps besagt, dass scharfes Essen den Stoffwechsel ankurbeln und beim Abnehmen helfen soll. Doch eine neue Studie beweist genau das Gegenteil.

So verlief die Studie

Forschende der Universität für elektronische Wissenschaften und Technologie in Chengdu, China, analysierten im Rahmen einer Querschnittsstudie die Daten von 6138 erwachsenen US-Amerikaner:innen. Die Daten stammen aus der “National Health and Nutrition Examination Survey”, die demografische, gesundheitliche und ernährungsbezogene Informationen von US-Bürger:innen verschiedener Altersgruppen und Ethnien sammelt. 

Die Probanden füllten einen Verzehrshäufigkeitsfragebogen aus, und gaben an, wie häufig sie im letzten Jahr Chili gegessen hatten. Anhand ihrer Angaben wurden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt:

  • Kein Verzehr von Chili
  • Gelegentlicher Verzehr von Chili (nicht mehr als einmal pro Woche)
  • Häufiger Verzehr von Chili (mindestens einmal pro Woche)

Studienergebnisse zeigen: Chili erhöht das Risiko für Adipositas

Die Gruppe, die gelegentlich Chili konsumierte, war mit 74 Prozent der Teilnehmer:innen am größten. 17 Prozent der Teilnehmer:innen verzehrten nie Chili, während 9 Prozent häufig Chilischoten aßen. Die Studienergebnisse zeigten, dass eine höhere Verzehrhäufigkeit von Chilischoten mit höheren BMI-Werten und einer höheren Prävalenz von Adipositas verbunden war. 

Probanden, die häufig Chilischoten konsumierten, hatten einen um durchschnittlich 0,71 Einheiten höheren BMI-Wert als jene, die nie Chili verzehrten. Die Prävalenz von Adipositas war in der Gruppe mit gelegentlichem Chili-Verzehr im Vergleich zu den Nicht-Konsumierenden um 37 Prozent, bei den häufig Konsumierenden um 55 Prozent erhöht.

Die Studienautor:innen erklärten, dass die Ergebnisse auch mit früheren Studien aus dem asiatischen Raum übereinstimmen. Diese zeigten ebenfalls einen positiven Zusammenhang  zwischen regelmäßigen Verzehr von scharfem Essen und Adipositas. Dennoch wurde für die Studie nur die Verzehrhäufigkeit erfasst, während Angaben zu den verzehrten Mengen, Chilisorten und ihrem Schärfegrad nicht beachtet wurden. Es lässt sich aber festhalten, dass Chilis doch kein Abnehm-Wundermittel sind, sondern ein übermäßiger Verzehr tatsächlich das Risiko für Fettleibigkeit erhöht.

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