Viele Jobs sind psychisch belastend. Doch in einer Berufsgruppe melden sich Betroffene 64 Prozent öfter krank als in anderen Jobs.

Der Sommer naht mit großen Schritten und die steigenden Temperaturen sagen Viren den Kampf an. Doch wie oft jemand krank wird, hängt nicht nur von der kalten Jahreszeit, sondern auch vom jeweiligen Beruf ab. Eine Analyse der Barmer Krankenversicherung in Deutschland zeigt nun, welche Berufsgruppen die höchsten Krankheitsfälle verzeichnen.

Pflegepersonal meldet sich am häufigsten krank

Beschäftigte im Pflegebereich verzeichnen die höchsten Krankmeldungen. Keine andere Berufsgruppe meldet sich so häufig krank wie das Pflegepersonal in der Altenpflege. Laut der Analyse fehlte jeder Mitarbeiter in der Altenpflege im Durchschnitt 39,8 Tage aufgrund von Krankheit – ein Anstieg um 0,7 Tage im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt aller Berufsgruppen waren die Versicherten im letzten Jahr 24,3 Tage abwesend. Damit liegt die Berufsgruppe der Altenpflege 64 Prozent über dem Durchschnittswert aller Berufsgruppen des Jahres 2023.

Depression als Hauptursache für Krankheitsausfälle

Die psychische Belastung für Pflegekräfte ist allgemein sehr hoch. Dazu trägt auch die Konfrontation mit schweren Krankheitsverläufen und dramatischen Todesfällen bei. Die häufigste Ursache für Fehlzeiten des Pflegepersonals waren psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen (9,22 Tage). Danach folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen (9,19 Tage), Atemwegserkrankungen wie Husten und Schnupfen (6 Tage) sowie Verletzungen wie Verstauchungen und Bänderrisse (3,4 Tage).

Was können Arbeitgeber tun?

Laut der Analyse sollten Arbeitgeber in der Pflege für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Dazu gehören etwa möglichst planbare und familienfreundliche Arbeitszeiten. Pflegedienste und -Heime sollten dazu verstärkt Ausbildungsplätze für Pflegehilfskräfte anbieten.

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