Bei dem Absturz der Air-India-Maschine ist jetzt die erste Überlebende entdeckt worden.
Es gebe möglicherweise doch Überlebende, sagte der Polizeichef von Ahmedabad, Gyanender Singh Malik, der Zeitung „India Today“, die Suche werde fortgesetzt. Zuvor hatten indische Medien unter Berufung auf Beamte berichtet, die Chancen, dass Insassen den Absturz überlebt hätten, seien gering. Indes wurden offenbar zwei Überlebende entdeckt.
Die Polizei berichtete, sie habe eine Person gefunden, die offenbar den Absturz im Flugzeug überlebt habe. Eine weitere Person sei in einem Spital unter Behandlung aufgefunden worden, berichtete Reuters unter Berufung auf die Ani News Agency.
Der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda schrieb auf der Plattform X, es gebe nach seinen Informationen zahlreiche Opfer. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Der indische Sender NDTV berichtete, mindestens fünf Medizinstudenten seien ums Leben gekommen, als ein Teil oder Teile der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft gefallen seien. Es habe zahlreiche Verletzte gegeben.
Die Maschine war kurz nach dem Start vom Flughafen Ahmedabad im westlichen Bundesstaat Gujarat aus noch ungeklärten Gründen abgestürzt.
Die Polizei gab in einer ersten Bilanz die Zahl der zunächst geborgenen Toten mit mehr als 200 an. Nach ersten Angaben der Rettungskräfte wurden allein aus dem Gebäude mindestens 30 Tote geborgen. Außerdem wurden laut Polizei vorläufig 25 Verletzte gezählt.
Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner
Laut der Website Flightradar24 handelte es sich um eine Maschine des Typs Boeing 787-8 Dreamliner, eines der modernsten Passagierflugzeuge. Experten zufolge ist es der erste Absturz einer solchen Maschine, die als sehr sicher gilt. Die Boeing-Aktie gab im vorbörslichen Handel in New York um 6,8 Prozent nach. Boeing arbeite zusammen mit den indischen Behörden an einer Untersuchung des Vorfalls, teilte der US-Flugzeugbauer mit.
Nach Angaben von Air India war das Flugzeug auf dem Weg zum Flughafen London-Gatwick in Großbritannien. Einem Insider zufolge waren unter den 242 Insassen 169 indische Staatsangehörige, nach unterschiedlichen Angaben 43 oder 53 Briten, sieben Portugiesen und ein Kanadier. Mindestens elf Kinder seien an Bord gewesen. Österreichische Staatsangehörige dürften sich nicht in der Maschine befunden haben, teilte das Außenministerium in Wien auf APA-Anfrage mit.
Fernsehsender übertrugen Bilder von brennenden Trümmern und dichtem schwarzen Rauch, der in der Nähe des Flughafens in den Himmel stieg. Nach Angaben des Flughafens Ahmedabad setzte die Maschine kurz nach dem Abheben einen Notruf ab. Der Flughafen stellte anschließend den Betrieb ein.
Beileidsbekundungen aus aller Welt
Der indische Ministerpräsident Narendra Modi, der selbst aus dem Bundesstaat Gujarat stammt, ordnete einen umfassenden Rettungseinsatz an. „Wir teilen Ihren Schmerz“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Premier Modi gerichtet, betonte sie: „Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch.“ Weitere Beileidsbekundungen kamen u.a. von Russlands Präsident Wladimir Putin, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem australischen Premier Anthony Albanese.
Der britische König Charles und der britische Premierminister Keir Starmer äußerten sich zutiefst erschüttert über den Flugzeugabsturz. Es sei niederschmetternd, „von dem schrecklichen Flugzeugabsturz in #Ahmedabad zu erfahren. Meine Gedanken und Gebete sind bei denjenigen, die Angehörige verloren haben. Wir stehen in diesen dunklen Stunden an der Seite unserer Freunde in Indien“, versicherte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) auf der Plattform X.
Auch Erzrivale Pakistan drückte sein Mitgefühl aus. „Unser tief empfundenes Beileid gilt den Familien und Angehörigen aller an Bord befindlichen Personen“, schrieb Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif auf der Online-Plattform X. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei all den Betroffenen.“


