Der 33-Jähriger Angeklagte, der einst sogar ins Nationalteam einberufen war, akzeptierte die Quittung für seine Tricksereien mit Bitcoins und Rolex-Uhren: “Ja, das passt”. Da der Großteil der (nicht rechtskräftigen) Strafe auf Bewährung ist, sollte Stefan S. in 2 Monaten auf freiem Fuß sein.
Wien. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte dem Angeklagten eine Reihe strafbarer Handlungen zur Last gelegt, die er in Österreich und Deutschland begangen haben soll. Inkriminierte Schadenssumme: knapp 250.000 Euro. “Es tut ihm wahnsinnig leid. Er hat so viele Leute enttäuscht. Er ist bloßgestellt”, meinte Verteidiger Lehofer zu Beginn der Verhandlung.
Rapid-Spieler Schick unter Geschädigten –
Es ging um eine 43.000-Euro-Rolex
Der angeklagte Fußballer, der während seiner Laufbahn bei mehreren Erstliga-Vereinen unter Vertrag stand, hatte 2023 seine aktive Karriere bei einem Unterklasse-Verein beendet. In weiterer Folge soll er ungeachtet einer einschlägigen Vorstrafe Freunden und Bekannten, die er teilweise aus seiner Tätigkeit als Profisportler kannte, mit der Vorgabe lukrativer Investitionen in Kryptowährungen und als vermeintlich gut vernetzter Uhren-Händler übers Ohr gehauen haben. Zu den Geschädigten zählt Rapid-Spieler Thorsten Schick, für den der Angeklagte eine Rolex im Wert von 43.000 Euro verkaufen hätte sollen, und für die Schick keine Verwendung mehr hatte.
Von der Anklage mitumfasst waren zwei weitere Uhren derselben Marke im Gesamtwert von 34.000 Euro. Eine Uhr im Wert von 14.000 Euro soll der 33-Jährige unterschlagen haben. Der Ex-Fußballer soll sich daneben auch Darlehen ausgeborgt, das Geld aber nicht zurückbezahlt haben. Stattdessen soll er seine Gläubiger mit unterschiedlichen Ausreden vertröstet haben. Ein Anklagepunkt betraf ein Küchengerät, für dessen Beschaffung der Ex-Fußballer mehrere tausend Euro entgegengenommen haben soll, ohne es zu liefern.
“Ich bin in sieben Gefängnissen gewesen. Ich bin dort spät als Mensch wieder aufgewacht, leider”, gab der Angeklagte zu Protokoll. Nach seiner Enthaftung wolle er “ein normales Leben führen”, betonte er: “Natürlich wird das nicht leicht werden, weil die Medien viel berichtet haben.” Er werde daher zukünftig “kleine Brötchen backen.” Als “gut verdienender österreichischer Teamspieler” habe er “den Sonnenschein erlebt. Jetzt habe ich die Hölle erlebt. Ich will beides nicht mehr. Der Sonnenschein tut mir auch nicht gut.”
Insgesamt fasste er zwei Jahre Haft aus. 18 Monaten (auf Bewährung) frei.