Nach der Klausur der Wiener Stadtregierung präsentierte diese ein Gesamtpaket aus den Gesundheitsressorts.
Am Freitagvormittag fand in der Klinik Floridsdorf die Klausur der rot-pinken Wiener Stadtregierung statt, deren Hauptthema der Bereich Gesundheit war. Für das Team rund um Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) standen dabei folgende drei Themen im Fokus:
- Modernisierung der Wiener Spitäler
- Verdoppelung der Pflegeausbildungsplätze
- 29 neue regionale Gesundheitszentren bis 2030
Modernisierung der Wiener Spitäler
Die erste Phase der Modernisierung – “Spitalskonzept 2030” mit weniger Klinikstandorten sowie einer Verbesserung der medizinischen Leistung durch die Bildung von Kompetenzzentren – ist abgeschlossen. Somit geht der Wiener Gesundheitsverbund mit sieben Kliniken in die Zukunft, wobei je zwei Partnerkliniken die Bevölkerung in drei Regionen versorgen. Das Universitätsklinikum AKH Wien fungiert dabei als Zentralversorger.
Das umfassendste Investitionsprogramm in der Geschichte des Wiener Gesundheitsverbundes sieht vor, die Kliniken bis 2040 komplett zu modernisieren. Der Wiener Stadthaushalt sieht dafür bis inklusive 2030 ein Investitionsbudget in Höhe von 3,3 Milliarden Euro – aus dem Wiener Stadthaushalt – vor. Hinzu kommen noch Mittel aus dem Wiener Gesundheitsfonds.
Kliniken in Favoriten, Hietzing und Ottakring
Die Klinik Favoriten wird bis 2034 bei laufendem Betrieb neugestaltet. Ab 2026 ersetzt ein großzügiger Zentralbau das bisherige Pavillonsystem, der dann direkt an das Mutter-Kind- und OP-Zentrum angebunden wird. Darüber hinaus bringt die neue Klinik Favoriten ein großes psychiatrisches Zentrum, modernste diagnostische Einrichtungen – wie das High-Tech-Labor -, aber auch Grünflächen zur Erholung, die auch künftig Feldhamster beheimaten werden.
2026 erhält auch die Klinik Hietzing einen neuen Zentralbau, der optimale medizinische Versorgung an einem Standort vereint, Die Fertigstellung ist für 2038 geplant. Im Zuge dessen werden alle medizinischen Leistungen – inklusive der Zentralen Notaufnahme und der Erstversorgungsambulanz – zusammengeführt. Die Vorteile: eine moderne Infrastruktur, kurze Wege und eine klar Struktur. Für mehr Komfort sorgen Ein- bis Zweibettzimmer, Architektur mit viel Licht und Sicht ins Grüne als Unterstützung bei der Genesung.
Bis 2040 wird aus der Klinik Ottakring eine zukunftsfitte Klinik mit moderner Architektur, viel Komfort und großem Augenmerk auf Nachhaltigkeit. Im Zuge des Neubaus wird die Pavillonstruktur aufgelassen. Künftig werden vier moderne Zentralbauten sowie ein großzügig angelegter Park den Rahmen für Top-Medizin und Top-Pflege bilden. Die Patienten werden die neue Klinik durch eine lichtdurchflutete Eingangshalle betreten. Bereits fertiggestellt wurde ein klimafitter Holzmodulbau als Interimsgebäude für die 3. Psychiatrische Abteilung, die Ende 2023 aus der Klinik Penzing in die Klinik Ottakring übersiedelt ist und nun als “Allgemeinpsychiatrische Abteilung” in der Klinik Ottakring geführt wird.
Verdoppelung der Pflegeausbildungsplätze
Da bis 2030 weitere 9.000 Pflegekräfte in Wien gebraucht werden, hat die Stadt Wien eine große Offensive gestartet: Fonds Soziales Wien, FH Campus Wien und der Wiener Gesundheitsverbund schlossen sich im Auftrag der Politik zur “Pflege Zukunft Wien”-Ausbildungsoffensive zusammen. Das Ziel: die Deckung des Gesundheits- und Krankenpflegebedarfs bei hoher Ausbildungsqualität.
Bis 2030 werden durch städtische Investitionen mehr als 16.000 Pflegekräfte ausgebildet. 5.000 davon haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen. So wird Wien den erhobenen Mehrbedarf an Pflegekräften künftig durch eigene Kraft decken können. Mittels einer breiten Informations- und Social-Media-Kampagne sollen sich bald mehr Menschen für einen Job in der Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden.
Sowohl am Fonds Soziales Wien Bildungszentrum als auch an mehreren Standorten des Wiener Gesundheitsverbundes werden Ausbildungen zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz angeboten. Im FSW Bildungszentrum entstehen durch die “Pflege Zukunft Wien”-Ausbildungsoffensive 750 zusätzliche Ausbildungsplätze im Bereich Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz. Für den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege werden im Rahmen von “Pflege Zukunft Wien” zusätzlich 810 Studienplätze an der FH Campus Wien geschaffen. Die Ausbildungsoffensive der Stadt Wien im Bereich Pflege ist auch mit dem Bau des rund 42.000 m² großen House of Health Sciences bei der FH Campus Wien verwirklicht.
29 neue regionale Gesundheitszentren bis 2030
Bis 2030 erhält Wien mindestens 29 neue regionale Gesundheitszentren, wovon heuer noch neun in allen drei Versorgungsregionen entstehen werden. Alleine dafür stellt Wien 40 Millionen Euro Gesamt-Investitionsvolumen zur Verfügung.
Von den 29 medizinischen werden 18 Primärversorgungszentren sein. Einige Bezirke erhalten ihr allererstes Primärversorgungszentrum – wie zum Beispiel Penzing (Umsetzung im 3. Quartal 2025) oder Alsergrund (Umsetzung im 1. Quartal 2025). Die Bezirke Hietzing und Währing können sich auf die Umsetzung je eines Kinder-Primärversorgungszentrums freuen.
Darüber hinaus bieten die kommenden Jahre die Schaffung eines Netzwerks an Schmerzzentren, weitere Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulatorien sowie weitere Diabeteszentren im Westen als auch im Norden der Stadt. Der Fokus liegt darüber hinaus in einem Zentrum für sexuelle Gesundheit sowie einem Zentrum für Frauenheilkunde.