“Weltmeister denkt wegen Ösi-Krise an Rücktritt”, mit diesen Worten schockt die Schweizer Zeitung “Blick” die heimischen Ski-Fans.
Ausgerechnet im Winter der Heim-WM in Saalbach ist das ÖSV-Ski-Team in der Mega-Krise. Abgesehen von Speed-Queen Cornelia Hütter läuft es bei den heimischen Athleten alles andere als nach Wunsch. Die Herren haben überhaupt erst drei Podestplätze zu Buche stehen und warten weiter auf den ersten Sieg. Von WM-Euphorie ein Monat vor dem Saison-Highlight noch keine zu spüren.
Sinnbildlich dafür ist das Formtief von Speed-Spezialist und Ex-Weltmeister Vincent Kriechmayr. Der 33-Jährige schaffte es beim Abfahrtsklassiker nicht einmal in die Punkteränge, war chancenlos. Danach saß der Frust bei “Vinc” tief. “Wenn das so weitergeht, haue ich den Hut drauf, weil das nicht meinen Ansprüchen entspricht”, haderte der Oberösterreicher nach der Pleite auf der Saslong.
Die Aussage ist für die Schweizer Grund genug, von Rücktrittsgerüchten zu schreiben. Ski-Insider erinnern sich sofort an Matthias Mayer, der vor zwei Jahren völlig überraschend in Bormio seinen Rücktritt bekannt gab. Genau dort steht das nächste Herren-Rennen am Programm, erlebt unser gebeuteltes Speed-Team ein Déjà-vu mit “Vinc”?
Wohl kaum: Bei der Heim-WM wird der Doppelweltmeister von Cortina noch am Start gehen, sofern er sich sportlich dafür qualifizieren wird. Doch bereits vor dem aktuellen Weltcupwinter sorgte Kriechmayr mit einer Aussage für Aufsehen. Damals sprach er von Motivationsschwierigkeiten in der Vorbereitung.
Wenn die Krise weitergeht, könnte unser Speed-Team wohl bald ohne Leitwolf dastehen. Denn nach dem Abschied von Matthias Mayer und der schweren Verletzung von Max Franz war Kriechmayr der letzte erfahrene Siegläufer. Zuletzt sorgte zumindest Youngster Stefan Eichberger für eine Erfolgsmeldung. Er könnte dann das Gesicht des Neustarts im rot-weiß-roten Team werden.