Der Franzose Clement Noel triumphierte beim Slalom-Auftakt in Levi vor Henrik Kristoffersen (NOR). Für die ÖSV-Stars setzte es eine Pleite: Adrian Pertl wurde als “Bester” nur 15. Manuel Feller flog in der Entscheidung raus, Marcel Hirscher schaffte es nicht in den 2. Lauf.
Noel hatte sich auf der eisigen Piste bereits nach dem 1. Durchgang in Führung gesetzt. Allerdings hatte es der entfesselte Kristoffersen im 2. Lauf spannend gemacht: Mit überlegener Laufbestzeit setzte sich der Halbzeit-11. in Führung und musste zunächst nur beim gleich darauffolgenden für Brasilien startenden Comeback-Star Lucas Pinheiro Braathen zittern. Läufer um Läufer klassierte sich hinter Kristoffersen. Auch Loic Meillard (SUI), der nach überstandenen Bandscheibenproblemen mit Platz 3 vor Braathen (4.) überraschte, biss sich die Zähne aus. Noel ließ aber nichts anbrennen und hatte im Ziel 8 Zehntel Vorsprung auf den Zweitplatzierten Kristoffersen.
Kein Österreicher in Top 10 – Hirscher nur 46.
Die Österreicher floppten vor dem anstehenden Heimrennen in Gurgl. Adrian Pertl wurde beim schlechtesten ÖSV-Slalom-Abschneiden seit Madonna im Dezember 2021 als 15. bester Österreicher. Slalomweltcup-Titelverteidiger Manuel Feller, nach dem 1. Lauf nur auf Platz 15 (+1.18), fädelte im 2. Durchgang ein.
Viele Läufer hatten bei geringem Tempo auf eisiger Piste im ersten Durchgang Materialprobleme. Marcel Hirscher fühlte sich gar als “Passagier” und verpasste den zweiten Durchgang klar. “Es war ein Überlebenskampf und eigentlich fast zum Genieren”, sagte der dreifache Levi-Sieger nach Platz 46 und stellte prompt Fragezeichen hinter sein Antreten beim kommenden Slalom von Gurgl.
“Man steht fast, es war extrem langsam”, hatte ÖSV-Trainer Martin Kroisleitner nach dem 1. Lauf geklagt, er selbst durfte dann einen flüssigeren 2. Lauf setzen. Die große rot-weiß-rote Aufholjagd aber blieb aus. Feller streute im Startstück Fehler ein, hasardierte im Steilhang, fädelte ein und kommentierte seinen ersten Ausfall seit Kitzbühel 2023 so: “Es war allgemein sehr schwierig für mich. Ich habe einfach keinen runden Schwung zusammengekriegt.”
Pertl holte im ersten Rennen nach dem Markenwechsel immerhin wichtige Weltcuppunkte. Dominik Raschner folgte unmittelbar dahinter auf Rang 16. Joshua Sturm stellte als 21. sein bestes Karriere-Resultat ein. Johannes Strolz schaffte es nicht in den 2. Durchgang (37.), Christian Hirschbühl wurde bei seinem Comeback nach über 1.000 Tagen Pause wegen eines Einfädlers auf Platz 22 liegend disqualifiziert. Fabio Gstrein schied schon im 1. Lauf aus.
Kristoffersten führt im Gesamtweltcup
Hirschers Van-Deer-Kollege Henrik Kristoffersen übernahm mit dem zweiten 2. Platz (nach Sölden-RTL) die Führung im Gesamtweltcup. Dennoch war der 30-fache Weltcupsieger nicht ganz zufrieden. “Ich wollte unbedingt gewinnen”, ärgerte sich der Wahl-Salzburger über den verpatzten 1. Lauf. “Aber es war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.”