Der Stellenwert des Autos hat für Jüngere an Bedeutung gewonnen, ist die Wiener Städtische vom Ergebnis ihrer Studie überrascht. Viele Österreicher sind gegen ein Verbrenner-Aus und Klimakleber. Für ein E-Auto würde jeder Zweite höchstens 20.000 Euro zahlen.
Die Ergebnisse dieser Auto-Umfrage zur Einstellung der Österreicher haben auch den Auftraggeber Wiener Städtische überrascht. Unter anderem ergab die Befragung von 1.000 Personen, dass bei 40 % der Jüngeren (17 bis 30 Jahre) der Stellenwert eines Autos an Bedeutung gewonnen hat. Und auch der Benziner bleibt die Nummer eins beim Autokauf, gefolgt vom Diesel.
Für knapp zwei Drittel hat das eigene Kfz einen hohen Stellenwert
Für knapp zwei Drittel der Österreicher hat das eigene Kfz nach wie vor einen sehr hohen bis hohen Stellenwert. Rund ein Viertel aller Befragten gaben an, dass das Auto zuletzt sogar an Bedeutung gewonnen habe.
“Dieses Ergebnis ist auch für uns überraschend, die Umfrage zeigt deutlich, dass für die junge Generation das Auto nach wie vor von großem Interesse ist. Erwartungsgemäß ist das Auto vor allem in den ländlichen Regionen noch immer das Verkehrsmittel Nummer eins”, erläuterte Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, die Ergebnisse der repräsentativen Online-Umfrage durch das Gallup Institut.
Bei Neukauf ist Benziner beliebter als E-Auto
Die führenden Antriebsvarianten sind nach wie vor Benziner, gefolgt von Dieselmotoren. Der Anteil von Hybrid- bzw. Elektrofahrzeugen liegt bei insgesamt acht Prozent.
Fragt man die Österreicher, für welchen Antrieb sie sich bei einem Neukauf entscheiden würden, präferiert ein Drittel den Benzinmotor, jeweils ein Fünftel würde sich für ein Elektro- bzw. Hybridauto entscheiden.
Preis beim E-Auto entscheidend
Allerdings ist beim E-Auto-Kauf der Preis das entscheidende Hindernis. Fast jeder Zweite der Befragten würde maximal 20.000 Euro bezahlen, mehr als ein Drittel sieht 30.000 Euro als Limit. Hier zeige sich eine große Diskrepanz zwischen den Preisvorstellungen und der Realität.
Ablehnung der CO2-Steuer
Wenig Freude löst das neue 30er-Tempolimit in Städten und Gemeinden aus: Zumindest 42 Prozent der Befragten lehnen die Beschränkung ab, am größten ist die Ablehnung bei den 51- bis 70-Jährigen. Die CO2-Bepreisung stößt in der österreichischen Bevölkerung auf noch größere Ablehnung. Jeder Zweite spricht sich dagegen aus, nur 24 Prozent sind dafür. Die Ablehnung steigt mit zunehmendem Alter, hingegen stimmen Jüngere, höher Gebildete und Bewohner städtischer Regionen einer Bepreisung zu.
Wenig Freude mit geplantem Verbrenner-Verbot ab 2035
Das für 2035 geplante Verbot von Verbrennungsmotoren stößt indes auf deutliche Ablehnung. Mehr als die Hälfte hält die Einführung dieser gesetzlichen Regelung für wenig bzw. nicht sinnvoll, speziell Personen mit eigenem Auto sind mehrheitlich dagegen. Ebenfalls Ablehnung erfahren laut Umfrage die Aktionen der Klimaaktivisten in der österreichischen Bevölkerung, denn knapp drei Viertel empfinden diese als (sehr) negativ. Das Mobilitätsverhalten beeinflussen die Aktionen hingegen nicht, bei mehr als 90 Prozent der Befragten führen die Maßnahmen zu keiner Änderung des Mobilitätsverhaltens – egal ob Autobesitzer oder nicht. Einzig bei den jüngeren Befragten bis 30 Jahre kann sich ein Fünftel für die Aktionen erwärmen.