Eine neue Studie der Uni Innsbruck sorgt für Aufregung.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt. Während sich immer mehr westliche Staaten auf eine militärische Auseinandersetzung vorbereiten, sind die Menschen in Österreich kaum bereit zur Landesverteidigung. Das ergibt jedenfalls eine neue Studie der Uni Innsbruck.
Laut einer Umfrage des Austrian Foreign Policy Panel Project (AFP3) wollen nur 14 Prozent der Österreicher ihr Land im Falle eines bewaffnen Angriffs mit der Waffe verteidigen.
Nur jeder siebte vertritt die Meinung, dass Österreich im Fall eines bewaffneten Angriffs auf einen anderen EU-Staat diesem mit bewaffneten Truppen zur Hilfe kommen sollte. Im Gegenzug fordert man von anderen Ländern aber schon Hilfe ein: 72 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass andere Mitgliedsstaaten der EU Österreich militärisch unterstützen sollten, falls das Land angegriffen werden würde.
“Wir haben eine Wehrbereitschaft, die global zu den niedrigsten zählt”, so Franz Eder von der Uni Innsbruck im Gespräch mit vol.at. In den skandinavischen Ländern sei die „wahrgenommene Bedrohung“ und damit auch die Wehrbereitschaft deutlich höher.
Der Sicherheits-Experte übt dabei auch Kritik an der Regierung. „In Österreich drückt sich die Politik davor. Sie zieht es vor, den Eindruck zu vermitteln, dass wir nichts tun müssten, weil uns die Neutralität angeblich schütze“, so Eder. „Es liegt in der politischen Verantwortung, eine Bewusstseinsbildung durchzuführen.“