Nach der Massenentlassung von 850 Angestellten sucht der Essenslieferant nun freie Dienstnehmer. Das ist der Deal.
Vor zwei Wochen schockte Lieferando Österreich: 850 festangestellte Zusteller verlieren ihren Job, weil das Unternehmen auf freie Dienstnehmer umstellt. Jetzt sucht der Riesen-Lieferant bereits Ersatz – und wirbt mit einem „Zuckerl“: Wer zwischen 16. April und 30. Juni Bestellungen ausfährt, bekommt 2 Euro extra pro Zustellung.
Wie gut ist der neue Deal für die Mitarbeiter?
In den Stellenanzeigen preist Lieferando die „flexible Zeiteinteilung“ und schnelles Geld an, wie 5min.at berichtet. Doch was wirklich zählt: Wie viel verdient man am Ende?
Keine klaren Gehaltsangaben
Der Lohn hängt von der Anzahl der Lieferungen ab – doch wie viel pro Fahrt gezahlt wird, bleibt nebulös.
Extra-Boni nur bis Juni: Die 2-Euro-Zulage ist ein zeitlich begrenzter Anreiz – danach gilt wieder der normale (und undurchsichtige) Tarif.
Gewerkschaft sauer: „Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten“
Die Arbeiterkammer und Gewerkschaften sind alarmiert:
„Hier wird der Wettbewerb ausschließlich auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Statt Fixanstellungen gibt es freie Dienstverträge – das ist inakzeptabel!“, donnert Ludwig Dvořák, AK-Experte für Arbeitsrecht. Er fordert fixe Anstellungen für die Essens-Kuriere.
Fakt ist: Lieferando zieht nach, was Mitbewerber wie Mjam längst praktizieren – weniger Rechte, unsichere Bezahlung.