Rezessionsängste in USA und Erwartung hoher militärischer Ausgaben in Europa sorgten in vergangenen Wochen für Schwankungen am Anleihenmarkt
Trotz eines volatilen internationalen Umfelds bleiben österreichische Bundesanleihen weiter gefragt. Mit der Aufstockung zweier Papiere holte sich die Republik Österreich am Dienstag rund 2 Mrd. Euro am Markt. Am Programm stand eine zehnjährige Benchmarkanleihe sowie eine 30-jährige Anleihe mit 28 Jahren Restlaufzeit, teilte die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) am Dienstag mit.
Republik holte sich 2 Mrd. Euro
Im Februar habe es teils große Schwankungen am Anleihenmarkt gegeben – wegen aufflammender Rezessionsängste in den USA, aber auch aufgrund großer erwarteter Ausgaben für militärische Ausrüstung in Europa, sagte OeBFA-Geschäftsführer Markus Stix zur APA. Letzteres würde die Zinsen anschieben, da erwartet wird, dass die Staaten mehr Geld über Anleihen reinholen müssen und damit das Angebot an den Anleihenmärkten zunimmt.
Investoren dürften außerdem die neue Regierung in Österreich und insbesondere ihre Pläne zur Budgetkonsolidierung genau beobachten. Dass es nach den langwierigen Verhandlungen nun eine stabile Regierung gebe und deren Bekenntnis zur Einhaltung der Fiskalregeln werde jedenfalls positiv wahrgenommen. Laut Stix hat es bisher aber noch keine größeren Auswirkungen auf den Zinsabstand zu Deutschland gegeben.
Am Dienstag lag die Emissionsrendite für die zehnjährige Anleihe bei 2,845 Prozent, beim längerlaufenden Papier lag die Rendite bei 3,275 Prozent. Beide Papiere waren gut gesucht. Die zehnjährige Anleihe war 2,57-fach überzeichnet, das 28-jährige Papier erzielte eine Bid-Cover-Ratio von 2,55. Nach wie vor seien die Investoren gerne bereit in österreichische Anleihen zu investieren, so Stix. Das sei auch wichtig, nachdem die europäischen Notenbanken die EZB-Anleihenkaufprogramme der vergangenen Jahre mit Anfang 2025 eingestellt haben.