Pinkelnig, Seifriedsberger, Eder und Mühlbacher wollen nun auf der Großschanze angreifen – Cheftrainer Metzler zuversichtlich: “Das Spiel geht wieder von vorne los” – BILD
Mit Silber in der Tasche gehen die österreichischen Skispringerinnen gestärkt in die kommenden Aufgaben bei der Nordischen WM in Trondheim. Im Teambewerb am Samstag waren einzig die Lokalmatadorinnen aus Norwegen zu stark, nach der Enttäuschung beim Einzelspringen auf der Normalschanze tags zuvor herrschte beim ÖSV-Quartett große Erleichterung. “Ich bin sehr, sehr stolz auf die anderen”, sagte Eva Pinkelnig zufrieden, nachdem sie ihre bereits fünfte WM-Silberne geholt hatte.
Gemeinsam mit Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Julia Mühlbacher fing Pinkelnig im zweiten Durchgang noch Titelverteidiger Deutschland ab. Auch deshalb überwog die Freude über den zweiten Platz schnell den Ärger darüber, dass die angepeilte Goldmedaille verpasst wurde. “Es ist ein sehr gutes Gefühl, wir sind Vizeweltmeister”, sagte Cheftrainer Bernhard Metzler im APA-Gespräch.
Selbstvertrauen für Großschanze
Nun wechseln die Frauen auf die größere WM-Schanze im Granåsen Skisenter, weiter geht es am Mittwoch mit dem Mixed-Team und am Freitag mit dem Einzelbewerb. Mit der Kleinschanze kamen die ÖSV-Frauen im Laufe der WM nie wirklich gut zurecht, im Einzel am Freitag war Pinkelnig als Siebente beste Österreicherin gewesen.”Die Großschanze hat einen anderen Rhythmus, da geht das Spiel wieder von vorne los”, betonte Metzler.
Eder haderte unmittelbar nach dem Gewinn ihrer ersten Medaille bei einem Großereignis zwar ein wenig über die Farbe des Edelmetalls, der leichte Ärger legte sich aber schnell. “Wir werden sicher anstoßen und eine Gaudi haben”, sagte die Salzburgerin. Aber: “Zu viel natürlich auch nicht, weil der Fokus auf der Großschanze ist. Richtig realisieren können wir es erst, wenn wir die Medaille haben.”
Pinkelnig beschenkt Patenkinder
Denn die Medaille bekommt das ÖSV-Quartett erst am Sonntagabend in der Innenstadt Trondheims. “Das wird sehr cool, die Medal Plaza wird beben, weil die Norwegerinnen gewonnen haben”, sagte Pinkelnig voller Vorfreude. “Jetzt werden wir sogar den Namen eingraviert bekommen, das ist schon etwas sehr Spezielles.” Die 36-jährige Vorarlbergerin gab ihre Interviews mit dem WM-Maskottchen Snedi vor ihrer Brust, das Stofftier hatte sie bei der Flower Ceremony kurz zuvor erhalten.
Und weitere sollen möglichst dazukommen, für ihre drei Patenkinder. “Jetzt ich muss nur mehr schauen, dass ich in den nächsten zwei Bewerben gescheit springe, damit ich noch zwei bekomme”, sagte sie und lachte. Denn derzeit darf sich nur Ida über ein Mitbringsel freuen, Lotta und Freya müssen warten.
Seifriedsberger zuversichtlich
Mühlbacher war nach ihrer zweiten WM-Team-Silbernen ebenfalls zufrieden, auch wenn “sicher mehr drin gewesen” wäre. “Man muss bei einer WM auch mal eine Medaille machen, aufgelegt war sie nicht. Ich freue mich auf die Großschanze und die paar freien Tage, um das Revue passieren zu lassen”, sagte die 20-Jährige. Auch Seifriedsberger war nach ihrer sechsten WM-Medaille, der fünften in Silber, erleichtert. “Das tut sehr gut. Meine Sprünge waren wieder besser. Das macht Lust auf mehr.”