Am Donnerstag wird Austropop-König Rainhard Fendrich 70. Gefeiert wird mit dem Nummer-eins-Hit „Wimpernschlag“, einem Themen-Schwerpunkt im ORF, der großen Jubiläums-Tournee und dem ganz privaten oe24-Interview.
Am Donnerstag (27. Februar) werden Sie 70
Rainhard Fendrich: Wenn ich so zurückblicke, was ich natürlich notgedrungen tun muss, oder auch will dann ist die Zeit irrsinnig schnell vergangen. Man schiebt die Jahre vor sich her. Man wird 40. Man wird 50. Der 30er war einschneidend: „Traue ich keinem über 30!“ An den Geburtstag kann ich mich noch erinnern. Den habe ich noch gefeiert. Sonst feiere ich keine Geburtstage mehr.
“Ich feiere keine Geburtstage mehr!”
Das heißt: den 70er werden Sie am Donnerstag gar nicht feiern?
Fendrich: Nein, nein, nein! Es wird sich irgendwie nicht verhindern lassen. Ich drehe mein Handy ab, wie an jedem Geburtstag. Aber ein Kabarettist hat einmal gesagt: „Da sind die Kerzen schon teurer als die Torte“ (lacht). Ich will das alles nicht. Ich mache gerne Geschenke, ich feiere gerne mit, aber selber gefeiert werden mag ich nicht. Ich weiß nicht, wo ich bin. Ich sage auch nicht, wo ich bin. Ich bin da schon so im Tournee-Wahn, und dadurch, dass die Tournee auch wirklich sehr gut verkauft, ist das für mich eine unglaubliche Herausforderung, weil eine große Erwartungshaltung da ist. Und da hab‘ ich schon das Schularbeitsgefühl.
Den 70er sieht man Ihnen überhaupt nicht an.
Fendrich: Das freut mich. Aber ich fühle mich auch gut. Besser, als ich mir je gedacht hätte, dass ich mich mit 70 fühlen würde. Das ist vielleicht ein Dankeschön an meine Eltern, die haben mir genetisch viel mitgegeben. Aber man muss natürlich schon auf sich aufpassen. Man muss achtsamer mit seinem Körper umgehen.
Das machen Sie wie?
Fendrich: Ich habe einen Personal Trainer. Der hat vier Pfoten. Und der will bewegt werden. Bei jedem Wetter. Und man würde nicht glauben, was Konsequenz ausmacht. Ich gehe mit dem jeden Tag 2, 3 Kilometer. Manchmal flotter, manchmal langsamer. Aber ich bewege mich jeden Tag. Und das seit Monaten. Und du merkst: deine Gelenke werden besser. Ich mache keine gefährlichen Sportarten mehr. Ich fahre keine Steilhänge mehr. Ich gehe nicht mehr Tiefseetauchen. Und ich steige auch auf kein Pferd mehr rauf. Ja, ich fahre noch Motorrad, aber vorsichtig. Ich mache systemerhaltende Sportarten. Ich habe ein Rudergerät und ich gehe gerne schwimmen. Dazu ernähre ich mich anders. Weil ich darauf gekommen bin, dass der Genuss der Ernährung jetzt nicht unbedingt das Essen selbst ist, sondern auch das Wohlbefinden danach. Ich bin Teilzeit-Vegetarier. Wenn ich mal in Wien bin, komme ich natürlich nicht an einem Würstelstand vorbei. Aber Schnitzel habe ich schon ewig nicht mehr gegessen. Ich versuche, Achtsamkeit zu üben. Da geht es mir auch im Kopf besser.
“Die Ausländer, im 10. Bezirk sind manchmal freundlicher als die Wiener!”
Sie sagen: Wenn ich mal in Wien bin, das heißt Ihr Lebensmittelpunkt ist nicht mehr in Wien?
Fendrich: Oh, ja. Der ist schon in Wien. Aber ich bin viel unterwegs. Ich bin ein Nomade. Natürlich ist Wien mein Lebensmittelpunkt. Ich wohne im 10. Bezirk. Und ich muss sagen, ich habe keine Messerstecherei gehabt. Und ich muss ehrlich sagen, die Ausländer, die dort sind, sind manchmal freundlicher als die Wiener. Und ich bin war auch schon am Reumannplatz. Allerdings nicht in der Nacht, das muss ich schon zugeben. Also ich fühle mich dort eigentlich sehr wohl. Dieses Multikulti gefällt mir gut. Und der 10. Bezirk ist, sage ich mal, die Bronx von Wien. Das ist erdig und das gefällt mir. Ich bin aber im Herzen ein Nomade. Ich bin gerne unterwegs. Ich reise gerne.
Und deshalb haben Sie sich jetzt auch einen Camper zugelegt.
Fendrich: Ich weiß, dass ich im Sommer einige Open Airs spiele und einige Festivals. Und da ist das Hotel meist 20, 30 km entfernt. Und man hat mehrere Künstler, die dort auftreten. Meist hat man um 15 Uhr den Soundcheck kommt aber erst um 22.00 Uhr dran. Und deshalb hab‘ ich mir einen kleinen Camper zugelegt. Keinen großen. Der hat ein Bett drinnen, einen Kühlschrank. Und den habe ich schon ausprobiert. Ich war in Italien, bis in den Süden runter. Und es ist herrlich im Winter. Italien ist ein Traum. Und da gibt es ein App. Die heißt „Nomadis“. Da drücke ich drauf, und da siehst du, da ein Weinberg, da ein Weinberg. Du kannst sagen, da möchte ich hin, dort möchte ich. Dann drückst du drauf. Das kostet 20 Euro. Dann schickst du dir die Nadel, fährst dorthin, kriegst dann Strom, bist in einem Weinberg, kannst mit den Hunden spazieren gehen. Ich habe das so genossen. Ich habe mir am Anfang gedacht, was habe ich mir da schon wieder für ein Blödsinn gekauft. Aber ich bin sehr, sehr glücklich. Und das vermittelt mir so ein Gefühl der Freiheit.
“Ich habe nie Taschengeld bekommen!”
Sie singen auf ihrer neuen CD „Ich will nie wieder jung sein“
Fendrich: Ja, das stimmt. Das klingt ein bisschen wie „Der will sich was schönlügen“, aber natürlich ist die Jugend die Blütezeit des Lebens. Wir haben nicht viel Geld gehabt. Ich war nicht arm, aber es war nie ein Geld da. Wir haben uns keinen Urlaub am Meer leisten können. Ich war im Wiener Stadionbad, im Wellenbad. Mir ist auch nichts abgegangen, bis ich gesehen habe, wie es anderen geht. Ich habe auch immer Geld verdient. Ich habe nie Taschengeld bekommen. Ich habe auch immer gearbeitet, seit meinem 18. Lebensjahr. Da bin ich noch in die Mittelschule gegangen, da bin ich Eisenbiegen gegangen. Alles Mögliche. Aber dann bin ich in ein Internat gekommen. Und das Internat war eine ziemlich heftige Geschichte in meinem Leben, weil da hat es das Züchtigungsrecht noch gegeben. Also die „Gesunde Watschn“ als Erziehungsmethode. Das Züchtigungsrecht, das heißt, die Erzieher konnten dich schlagen. Und die haben auch davon Gebrauch gemacht. Viel schlimmer war aber dieser Psychotherror, weil man unheimlich viel geschrien hat. Ich bin zweimal durchgeflogen und habe dann 1975 maturiert, und habe in meiner ganzen Mittelschulzeit nichts über den Zweiten Weltkrieg gelelrnt. Der war aber, wie ich in die Schule gekommen bin, gerade erst 20 Jahre vorbei. Man habe so getan, als wäre nichts gewesen. Und es schwebte irgendwo noch dieser Geist – Nazi will ich nicht sagen – aber es war alles ein bisschen sehr seltsam: diese Verdrängung und dann diese Disziplin. Zum Beispiel bei uns hat es wahnsinnig viele Verbote gegeben. Und wenn diese Verbote gebrochen wurden, war das eine Katastrophe. Es war verboten: Jeans, Glockenhosen, lange Haare, in der Zeit der Beatles und Stones war keine langen Haare haben ein Wahnsinn. Und es waren Comics verboten. Mich haben sie einmal mit einem „Fix und Foxi“ erwischt – ich war eingesperrt Samstag und Sonntag – Ein SamSon – und musste das „Fix und Foxi“ auswendig lernen. Wissen Sie, wie schwer das ist? Ein Gedicht ist ein Gedicht, das hat einen Zusammenhang. Aber hier: Mit allen Hooks und Stellen und „Rülps“ und „Geh“. Das ist für mich wirklich Psychoterror gewesen. Und es wurde wirklich, wirklich alles verdrängt. Ich war unfrei. Diese ganze Flower-Power-Bewegung ist ja auch weltweit gewesen, ein Ausbrechen aus diesem spießigen Gesellschaftskonzept, sexuelle Befreiung und, und, und. Es war ja alles unheimlich verlogen. Ich meine, ich bin ein Riesenfan von Peter Alexander und ich habe ihn als wunderbaren Menschen kennengelernt -, aber die Filme waren so signifikant für diese Verdrängungsmentalität. Und erst viel später ist man aus dieser Opferrolle herausgekommen und das erste Mal frei war ich, als ich von daheim ausgezogen bin. Mein Vater hat mir nie das Gefühl gegeben, dass er mich liebt oder dass er sich erwünscht hat. Mit dem habe ich umgehen können. Ich habe von ihm viel gelernt, weil er ein kluger Mann war, aber er war ein Despot. Ein Patriarch.
“Ich wollte eigentlich immer nur reich sein!”
Der auch mit Ihrer Musik nicht viel anfangen konnte, oder?
Fendrich: Nein! Meine Mutter hat alles gut gefunden, mein Vater hat alles schlecht gefunden. Ich habe das akzeptiert. Ich bin meinen Weg gegangen und ich wollte auch nie Künstler werden. Ich wollte eigentlich immer nur reich sein. Ich wollte Geld haben.
Waren Sie dann glücklich, als das erste große Geld gekommen ist?
Fendrich: Nein, da war mir der Erfolg dann doch wichtiger. Da war es doch schöner, auf der Bühne zu stehen. Ich habe ja nicht im Lotto gewonnen. Da habe ich eigentlich gedacht: Bumm das ist ein toller Beruf und wenn ich das kann und wenn ich Talent habe – ich hatte wirklich das Glück, dann auch zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute kennenzulernen. Und das gebe ich auch meinem Sohn Lukas immer mit. Ich sage, er muss seine Spur selbst ziehen und ich bin sehr froh, dass er jetzt diesen Weg geht. Er ist fleißig, er ist talentiert. Ich habe gesagt, Lukas, du musst die Chancen erkennen als solche. Das Glück liegt oft auf der Straße, so blöd es klingt, aber du musst es nur sehen und erkennen. Und ich habe zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute kennengelernt. Und ich finde auch toll, dass er jetzt wienerisch singt, weil das ist unmissverständlich.
“Ich weiß, was Verlust heißt!”
Wobei, das drängt natürlich für ihn dann natürlich noch mehr Vergleiche mit dem berühmten Vater auf
Fendrich: Er erinnert mich ein bisschen mehr an den jungen Falco, als an mich. Aber ich habe gesagt, es ist die unmissverständlichere Sprache. Man kann sich hinter dem Englischen gut verstecken. Die deutsche Sprache. Die eigene Muttersprache ist natürlich schon was Unmissverständlicheres. Aber er wird das schon machen Er ist fleißig. Er ist wirklich fleißig und umtriebig. Der Tipp den ich ihn gegeben habe ist: Jetzt musst du spielen. Spielen, spielen, spielen!
Wem weinen Sie in „Und das Herz schlägt weiter“ nach?
Fendrich: Jedem. Ich weiß, was Verlust heißt. Und ich habe auch in
meinem näheren Bekanntenkreis Menschen erlebt, die aus dem Leben gerissen wurden. Durch Katastrophen zum Beispiel. Ich kenne welche, die in Deutschland bei diesen Flutkatastrophen ums Leben kamen. Das sind Familien, die haben sich was aufgebaut und plötzlich dreht einer den Schalter ab. Bruce Springsteen hat in einem seiner letzten Interviews gesagt, je älter man wird, desto öfter begegnet man dem Tod. Und das stimmt auch. Es gehen Eltern, es gehen Verwandte, es gehen Freunde. In unserer Maturaklasse waren wir 17. Davon leben jetzt, glaube ich, nur noch 4. Trauerarbeit lernt man. Aber der Schmerz, jemanden zu verlieren vor seiner Zeit, der ist mit nichts zu vergleichen. Und da weiß ich, wovon ich rede. Und es geht trotzdem weiter. Ich will damit vielleicht auch ein bisschen Mut machen, dass das Leben trotzdem weitergeht. Trotzdem sind das Schmerzen, die man mit nichts vergleichen kann.
“Ich plane nicht mehr langfristig!”
Ihre Pläne?
Fendrich: „Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?“ (lacht) Das kann ich jetzt nicht wirklich beantworten. Ich muss immer lachen, weil ich einst ja großgoschert gesagt habe: beim 60. Geburtstag, da werde ich mit dem Motorrad die Panamericana fahren“. Die Idee war vom Semino Rossi. „Wir fahren mit dem Motorrad, werden uns ausborgen eine BMW“. Dann habe ich mir mal angeschaut, wie lang das ist. 6.000 Kilometer. Na, bist du deppert. Vielleicht ein Auto, mit Jeep. Dann denk ich mir, schauen wir das mal auf der Karte an: Nicaragua, Mittelamerika – das ist alles ein bisschen gefährlich. Und ehrlich gesagt, tut mir der Hintern schon weh, wenn ich auf den Semmering fahre. Sag ich, das lassen wir lieber. Also was ich damit sagen möchte: ich plane nicht mehr langfristig. Ich mach jetzt die Tournee, auf die freu ich mich, für die fühl ich mich fit. Dann werde ich 2026 noch Festivals spielen. Dann schau ich, wie es mir geht. Und dann sehe ich, was ich weitermache.
“Man muss nicht einverstanden sein mit mir, aber man muss mir zuhören.”
Es war auch mal von einem Theaterstück die Rede
Fendrich: Ja, ich will was Stilles machen. Nach einer Tournee habe ich immer die Sehnsucht nach Stille. Etwas das nichts mit Musik zu tun hat. Ich habe gemalt frühe, aber ich mach keine schönen Bilder. Es ist der Vorgang für mich das Wichtigste. Das Riechen und die Stille ist es. Ich habe auch überlegt, einen Roman zu schreiben. Dann hab ich ein Buch von Reinhold Bilgeri gelesen und mir gedacht: das kann ich nicht. Diese Liga spiel ich nicht. Das ist schon etwas anderes. Ich könnte Kurzgeschichten schreiben, launige. Und dann hab ich mir gedacht, mein Metier ist eigentlich das Theater. Vielleicht schreibe ich ein Theaterstück. Ich hab ja auch schon einige Filmdrehbücher geschrieben. Also die Dialoge geschrieben. Auch das könnte ich mir vorstellen. Ich bin ja ein großer Fan von Herrn Stipsits, weil er ein vielseitiger Künstler ist. Und er versteht es, Menschen zu parodieren, ohne sie zu kränken. Und das ist das Größte. Das erinnert mich immer an den Maxi Böhm, wie der den Bernstein parodiert hat. Das ist immer ein Kompliment. Und das ist eine hohe Kunst und zeigt von einem wirklich hohen Charakter. Und das könnte ich mir vorstellen. Ob das eine Komödie ist, weiß ich nicht. In Wahrheit fühle ich mich eigentlich, von meinen Liedern her, mehr zum Theater hingezogen. Denn alle zeitgenössischen Theaterstücke sind eher kritisch. Und meine Lieder sind eigentlich auch ein Dialog zwischen meinem Publikum und mir. Oder zumindest möchte ich Gedanken mit dem Publikum teilen. Das ist bei mir viel interaktiver, als es jetzt in anderen Musikrichtungen ist. Wie z.b. im Schlager, den ich schätze und was auch schön ist. Und wenn ich Skifahren gehe, habe ich auch diese Musik gerne. Aber es ist halt eine einseitige Spaßbeschallung, was die Berechtigung hat. Und bei mir ist wichtig, dass man das Lied hört. Man muss nicht einverstanden sein mit mir, aber man muss mir zuhören. Und das könnte vielleicht etwas sein, dass ich so in die Richtung ein Theaterstück mache. Ich habe schon eine Idee, aber das sage ich noch nicht (lacht)
“Ich sehne mich nach Stille.”
Fendrich mit oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz.
Sind Sie in solch „modernen“ Dingen wie iTunes, WhatsApp? Oder Spotify eigentlich affin?
Fendrich: Überhaupt nicht. Beruflich muss ich dem Algorithmus folgen, whatever it is. Ich habe ein Team, die das machen, aber privat telefoniere ich lieber. Klar, ich habe WhatsApp, das ist recht praktisch. Aber ich bin ein Personal Talker. Sonst ist mir das alles zu gefährlich. Ich kann mich noch erinnern, wie das alles aufgekommen ist. Da haben viele gesagt, Philosophen sogar, durch Social Media wird die Welt zu einem besseren Ort. Das Gegenteil ist der Fall. Die Leute sind aggressiver geworden. Die Leute sind ängstlich geworden. Man zeigt mit dem Finger auf andere, moralisiert. Und wenn man sich überlegt, was für Schmarrn den ganzen Tag oft gepostet wird. Aggressives Zeug, abgesehen von den Bösartigkeiten. Unnötiges. Langweiliges. Dann sehnt man sich manchmal wirklich nur nach nach Stille. Und diese Stille werde ich sicherlich ausleben, wenn das alles vorbei ist.
“Ich setze mich mit der Endlichkeit schon auseinander.”
Haben Sie Angst vor dem Tod?
Fendrich: Nein, vor dem Sterben habe ich Angst. Ich glaube nicht, dass die Natur grausam ist. Nur die Todesarten, die es zurzeit gibt, sind irgendwie nicht erbauend. Vielleicht ist das auch Natur, muss man sagen. Aber ich setze mich mit der Endlichkeit schon auseinander. Das kann man sich nicht weglügen. Aber Angst weiß ich nicht. Ich genieße die Zeit mehr als fast in meiner Jugend. Da weiß man es nicht zu schätzen, doch jetzt wird Zeit absehbarer und somit auch kostbarer. Ich bin Frühaufsteher geworden, das ist kein Witz. Ich stehe manchmal schon um 4 Uhr auf. Vor allem im Sommer. Ich genieße die Zeit. Ich gehe mit meinem Hund, wenn noch niemand geht. Es ist erbauend, wenn man über eine Wiese geht und die ist noch feucht. Man kann seine Gedanken schweifen lassen und dann geht der ganze Trubel los. Ich schätze die Zeit, die ich habe. Ein Freund von mir sagt immer: „Wir sind schon in der Nachspielzeit. Und wenn man in der Früh aufwacht und es tut einem nichts mehr weh, dann ist man tot.“ So schlimm ist es noch nicht, man muss aber achtsamer umgehen. Und wir müssen wirklich aufhören, uns einander zu verletzen. Das wäre mir ein großes Anliegen. Auch an mich, denn ich bin auch manchmal ein Häferl. Aber ich habe gelernt, mich zu beherrschen und bin draufgekommen, dass Druck nur Gegendruck erzeugt.
Interview: Thomas Zeidler-Künz.