Sobald die Wintersonne herauskommt und die Temperaturen kurzzeitig milder werden, juckt es viele Hobbygärtner in den Fingern, draußen aktiv zu werden. Doch im Winter gilt: „Weniger ist mehr!“ Manche gut gemeinten Gartenarbeiten können der Natur in dieser Jahreszeit nämlich mehr schaden als nützen.
Der Winter ist eine Zeit der Ruhe – nicht nur für uns, sondern auch für die Natur. Der Garten benötigt diese Pause, um sich zu regenerieren und Kraft für das kommende Frühjahr zu sammeln. Auch wenn es verlockend erscheint, bereits jetzt aufzuräumen und alles für die nächste Saison vorzubereiten, ist noch Geduld gefragt. Viele Tiere und Mikroorganismen sind auf ungestörte Rückzugsorte angewiesen, um die kalten Monate zu überstehen. Wer der Umwelt und seinem Garten etwas Gutes tun möchte, wartet mit den folgenden Arbeiten bis zum Frühling – und wird dann mit einem gesunden, lebendigen Garten belohnt.
Laub sollte man liegen lassen
Es mag ordentlicher aussehen, wenn das gesamte Laub entfernt wird, doch für die Natur ist das keine gute Idee. Eine Laubschicht schützt den Boden vor Frost, bietet Unterschlupf für Igel, Insekten und andere Tiere und dient als natürlicher Dünger. Also: Lassen Sie das Laub ruhig in Beeten und unter Büschen liegen – Ihr Garten wird es Ihnen im Frühling danken!
Gartenhaus nicht aufräumen
Ein unaufgeräumtes Gartenhaus kann im Winter ein wahres Hotel für Insekten sein. Käfer, Fliegen, Schmetterlingslarven oder sogar Hummelköniginnen nutzen die geschützten Ecken, um dort bis April zu überwintern. Wer jetzt ausmistet, stört ihren Winterschlaf – und nimmt ihnen die Überlebenschance. Lassen Sie den Schuppen also noch ein paar Monate unangetastet!
Nistkästen nicht reinigen
Zwar ist es üblich, Nistkästen nach der Brutsaison im Herbst zu säubern, aber in milden Wintern oder bei später Reinigung kann man damit Vögel und Insekten stören. Viele Meisen, Spatzen oder Fledermäuse nutzen die Kästen als geschützte Schlafplätze in der kalten Jahreszeit. Falls eine Reinigung nötig ist, warten Sie lieber bis zum zeitigen Frühjahr.
Komposthaufen nicht umsetzen
Auch wenn es nach einer guten Idee klingt, den Komposthaufen umzusetzen, ist der Winter dafür nicht der richtige Zeitpunkt. Die Mikroorganismen, die für die Zersetzung sorgen, arbeiten langsamer, und viele Tiere wie Regenwürmer oder Käfer überwintern dort. Wenn Sie den Kompost umsetzen, stören Sie das empfindliche Gleichgewicht und nehmen kleinen Lebewesen ihr Winterquartier. Besser warten, bis es wärmer wird!