In einem Karton vor der Missionskirche St. Gabriel in Maria Enzersdorf wurden zwei Boas ausgesetzt – zum Glück wurden sie rechtzeitig entdeckt und überleben trotz der vorherrschenden Minustemperaturen.
NÖ. Im letzten Moment wurden die Riesenschlangen, die ihrem sicheren Tod bei winterlichen Verhältnissen entkamen, im Tierschutzhaus Vösendorf aufgenommen. Die beiden Tiere wurden zin Eiseskälte einfach in einem Karton ausgesetzt. “Glücklicherweise waren wir rechtzeitig zur Stelle, um die Schlangen zu retten. Sie sind nun stabil und werden überleben”, so Stephan Scheidl, Tierheimleiter von Tierschutz Austria.
Hohe Energiekosten überfordern Terrarien-Halter
Der Fund der beiden Schlangen macht eine traurige Entwicklung deutlich, denn es wurden noch nie zuvor so viele exotische Schlangen im Tierheim aufgenommen wie diesen Winter. Ein möglicher Grund könnten die hohen Energiekosten der Terrarien sein oder die anspruchsvollen Bedürfnisse dieser geheimnisvollen Tiere, die vielen über den Kopf wachsen. Aber nicht nur Amphibien sind betroffen. In den letzten Jahren ist die Zahl der herrenlosen Tiere stark angestiegen.
Die winterlichen Bedingungen machen vielen Tieren zu schaffen. Neben den herrenlosen Exoten auch einigen heimischen Bewohnern. Neben den wechselnden Temperaturen sind oft auch Menschen für das Leid der Tiere verantwortlich. Etwa durch die Zerstörung des Lebensraums.
Tierschutz Austria mahnt zur Rücksichtnahme:
• Im Wald: Ruhe bewahren, um Wildtiere nicht aufzuschrecken, da ihre Flucht lebenswichtige Energie kostet.
• Auf Eisflächen: Kein Herumstampfen, um überwinternde Sumpfschildkröten oder Fische nicht zu stressen.
• Auf Wiesen: Achten Sie auf Maus- und Erdlöcher, in denen Frösche und Kröten überwintern.
“Wir dürfen nicht vergessen, dass der Winter für viele Tiere eine Notzeit ist. Mit ein wenig Rücksicht können wir ihnen helfen, diese harte Jahreszeit zu überstehen”, so Scheidl.