Die Razzia bei einer illegalen Zürchterin in Gilgenberg, Bezirk Braunau, wird Pfotenhilfe-Sprecher Jürgen Stadler nicht vergessen. “Die Hunde waren bei Minusgraden in dunkle Verschläge und Container gesperrt. Der Zustand der 27 großteils Rassekatzen war erbarmungswürdig”, erzählt der Tierschützer. Es hätte weder Katzentoiletten noch Schlafplätze gegeben. Die Tiere wären am Dachboden zwischen Gerümpel in ihren eigenen Fäkalien gesessen.
Jürgen Stadler: “Ihre verzweifelten Schreie waren ohrenbetäubend und herzzerreißend, als wir sie mit dem Amtstierarzt von dort befreit haben. Zudem wurden bei einem Kangalrüden die Ohren kupiert und eine Savannahkatze, deren Haltung in Österreich illegal ist, in einem Käfig unter Schmutzwäsche versteckt. Die Züchterin selbst versteckte sich während der Razzia am Dachboden in einem Kasten.”
Der Züchterin wurden bei der Razzia 55 Hunde und Katzen abgenommen. Die Behörden hatten ihr schon kurz zuvor ein Tierhalteverbot wegen mehrfacher Tierquälerei erteilt. Laut Stadler hatte die Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt schon längst gegen die Züchterin wegen illegalen Tierhandels und schwerem Betrug ermittelt.
Es drohen zwei Jahre Haft
Zwei Jahre nach der Razzia – die Tiere sind mittlerweile größtenteils an neue Familien vermittelt – stehen am kommenden Montag in Ried drei Beschuldigte wegen Tierquälerei vor Gericht. Strafrahmen: zwei Jahre Haft.
Währenddessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Salzburg wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges weiter. Zahlreiche Geschädigte haben sich gemeldet, die vorgeblich reinrassige Hunde zu überhöhten Preisen gekauft hatten, die oft schwer krank waren und sich bei Gentests auch noch als Mischlinge herausstellten.