Hans-Peter Hutter, Epidemiologe von der Med Uni Wien, gab oe24 gegenüber Auskunft zur aktuellen Krankheitslage in Österreich.

Derzeit sind in Österreich 289.309 Krankenstände registriert. Davon sind 89.499 Fälle auf grippale Infekte also diverse Erkältungen zurückzuführen, was aus den Daten der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hervorgeht. Rund 31 Prozent und somit fast jeder dritte Krankenstand wurde demnach aufgrund eines grippalen Infektes ausgesprochen.

Auf die echte Influenza entfielen in der Kalenderwoche 41 exakt 564 Krankenstände, auf das Coronavirus gingen 14.160 Fälle zurück (wobei das echte Infektionsgeschehen bei SARS-CoV-2 nur mehr über das Abwassermonitoring sichtbar ist). Alle Zahlen lagen jedenfalls knapp unter dem Vergleichszeitpunkt 2023 mit in Summe 290.036 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen und bedeutet einen Anstieg um rund 0,7 Prozent gegenüber der Vorwoche, als 287.244 Krankenstände gemeldet wurden.

Wie und warum man krank wird

Hans-Peter Hutter, Epidemiologe von der Med Uni Wien, erklärte gegenüber oe24, dass die Krankenstände weiter anwachsen könnten, was aus der Zahl der Krankmeldungen sowie der Spitalsaufenthalte und Abwasseranalysen hervorgehe. Die meisten Spitalsaufenthalte seien auf Corona zurückzuführen, da uns die Influenza-Zeit erst bevorsteht. Üblicherweise findet diese zwischen Dezember und Februar statt und hält dann für gut vier Wochen an. Erst sei ein Anstieg zu verzeichnen und das Hoch, ehe der Krankheitsverlauf wieder zurückgeht.

Wichtig zu erwähnen sei, dass die Coronaaktivität schon in den Sommermonaten begonnen hat und mit September bzw. Oktober immer größer wurde. Gegen Jahresende sollten die Coronainfektionen dann zurückgehen und Influenza stärker werden – das passiere quasi abwechselnd. Sollten sich die beiden Krankheiten aber überlagern, so kommt es zu Problemen.

Warum man krank wird, liegt vor allem daran, dass sich die Menschen näherkommen und Tröpfchen bzw. Aerosole untereinander austauschen würden. Auch Schmierinfektionen gibt es, die aber deutlich seltener vorkommen. Auch hat das Händewaschen wieder deutlich nachgelassen und findet nicht mehr so automatisiert statt wie noch zu Zeiten der Pandemie statt, weshalb Krankheiten leichter und schneller übertragen werden.

Krank arbeiten gehen – ja oder nein?

Laut einer ORF-Umfrage vom vergangenen Montag gehen rund 60 Prozent der Österreicher krank arbeiten, lediglich fünf Prozent der Befragten waren noch nie krank arbeiten. Hutter rät jedenfalls dringend davon ab, mit akuten Symptomen arbeiten zu gehen, „außer ich bin allein im Büro und fühle mich fit“.

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