Brisante Umfrage: Fast jeder dritte junge Firmenchef überlegt auszuwandern. Ein Grund: Zu viel Bürokratie und Regulierung. Junge Wirtschaft Wien fordert jetzt weiteren Bürokratieabbau.
Selbstständig zu sein, ist nicht immer leicht. Neben dem wirtschaftlichen Überleben warten rund ums Unternehmertum viele bürokratische Hürden und Regelungen. Die wiederum erschweren das tägliche Business.
Warum Unternehmen scheitern
In einer aktuellen Umfrage der Jungen Wirtschaft Wien, die Jungunternehmer in Wien und Berlin befragte, gaben die Wiener regulatorische und bürokratische Hürden als Hauptgründe für das Scheitern des eigenen Unternehmens doppelt so oft (13 Prozent) wie die Deutschen an (7 Prozent).
Fast jeder Dritte überlegt Umzug mit seinem Unternehmen
Sogar die Verlagerung des Unternehmens an einen anderen Standort aufgrund von Steuer- oder Mitarbeiterregelungen ist für viele eine reale Überlegung: Fast ein Drittel der Wiener (30,1 %) hat bereits darüber nachgedacht.
„Bürokratische Hürden für die Unternehmensgründung und das Unternehmertum allgemein müssen weiter abgebaut werden. Das Mittelstandspaket der Bundesregierung zuletzt war ein wichtiges Signal, aber es müssen weitere Schritte und Taten folgen, um beste Rahmenbedingungen für ein gründerfreundliches Österreich zu schaffen“, fordert Clemens Schmidgruber, JWW-Vorsitzender.
Er denkt an einen Beteiligungsfreibetrag, um Anreize für private Investitionen zu schaffen. Weiters müsse auch die digitale Gründung vereinheitlicht und vereinfacht werden und die Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter in den ersten drei Jahren fallen.
Fuckup-Night: Jungunternehmer setzen sich für neue Fehlerkultur ein
Die Umfrage wurde in der Nacht auf Freitag im Rahmen einer Fuckup-Night präsentiert. Dabei erzählen Unternehmer ihre persönlichen Erfahrungen rund ums Scheitern.
„Fehler waren schon immer Teil des Erfolges, aus ihnen kann man mehr lernen als aus reinen Erfolgsgeschichten. Die JWW setzt sich daher für eine neue, positive Kultur des Scheiterns ein“, erklärt Schmidgruber. Totoy-CEO Francis Rafal und PONA-Gründerin Anna Abermann teilten ihre Erfahrungen im The Social Hub Vienna