LH-Stellvertreter Udo Landbauer reagiert verärgert über den Vorschlag von Fiskalratspräsident Christoph Badelt Tempo 100 auf Autobahnen einzuführen. Stattdessen möchte er über Tempo 150 reden.

Zu hohes Tempo ist auf Österreichs Straßen ein Problem, auch in Niederösterreich. Das zeigen sowohl die Unfallstatistik als auch die Bilanz der Polizei. Im Vorjahr wurden in Niederösterreich 1,48 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen angezeigt bzw. als Organstrafverfügungen geahndet. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass Verkehrsunfälle in Niederösterreich aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit 1.606 Unfallopfer forderten, davon wurden 28 Menschen tödlich verletzt, 310 schwer verletzt und 1.268 leicht verletzt. 

Verkehrsexperten setzen sich immer wieder für eine starke Senkung der Tempolimits ein, auch auf Autobahnen.  Nun wandte sich Fiskalratspräsident Christoph Badelt an die Regierungsverhandler von ÖVP, SPÖ und Neos, die mit einem historischen Budgetdefizit ringen. “Die Koalitionsverhandler sollten wirklich über ihren Schatten springen. Ein Tempolimit von 100km/h auf Autobahnen würde etwa so viel CO2 Einsparungen bringen, wie durch die Förderung von Gebäudesanierungen und Heizungen erreicht wird”, rechnet Badelt vor. 

Absage an “Schneckentempo-Fantasien”

“Bitte schauen Sie auf die aktuellen Konjunkturzahlen, aber verschonen Sie Autofahrer und fleißige Pendler mit Ihren rückwärtsgerichteten Schneckentempo-Fantasien“, reagierte Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) verärgert. Tempo 100 habe null Auswirkungen aufs globale Klima, aber “viel Potenzial, unseren Landsleuten den letzten Nerv zu ziehen”. Angesichts immer moderner, sicherer und schadstoffärmer werdenden Autos möchte Landbauer stattdessen über Tempo 150 auf Autobahnen reden. 

Weniger Schadstoffe und Lärm

Das Umweltbundesamt  sieht das naturgemäß anders. Die Treibhausgasemissionen würden sich bei Tempo 100 im Vergleich zu Tempo 130 um knapp ein Viertel reduzieren. Die Stickoxidemissionen könnten um rund 40 Prozent reduziert werden. Eine Anhebung des Tempolimits auf 150 km/h würde dagegen knapp 20 Prozent mehr CO2 Ausstoß und über 40 Prozent mehr Stockoxidemissionen verursachen. Abgesehen von den Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen wirkt sich die gefahrene Geschwindigkeit auch deutlich auf den Straßenverkehrslärm aus

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