Trotz massiver Anstrengungen der Behörden, der Telefon-Mafia den Garaus zu machen, treiben die falschen Polizisten ungeniert ihr Unwesen. Wieder aktuell: Kautionsforderung nach einem angeblich schweren Verkehrsunfall.

Ktn. In Kärnten ist es seit Freitag erneut zu mehreren Betrugsversuchen am Telefon gekommen: Ältere und betagte Personen wurden von vermeintlichen Polizisten oder Kriminalbeamtinnen angerufen – wobei die Anrufer behaupteten, dass Angehörige einen schweren Unfall verursacht hätten und eine Kaution benötigt werde, um eine Haft zu vermeiden. Eine 51-Jährige aus dem Bezirk St. Veit wurde um mehrere zehntausend Euro geschädigt. Die Polizei warnte vor dieser Betrugsmasche.

Couragierter Taxler vereitelte Geldübergabe

Am frühen Freitagnachmittag überredete eine falsche Kriminalbeamtin eine 85-Jährige, ihr in der Klagenfurter Innenstadt eine Kaution von 60.000 Euro zu übergeben. Damit sollte die Haftentlassung der Tochter, die in einen angeblich tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sei, erwirkt werden. Ein Taxifahrer, der die betagte Frau zum Übergabeort fahren sollte, erkannte den möglichen Betrug und verständigte die Polizei.

Frau zehntausende Euro aus Tasche gezogen

Bei einer 51-Jährigen aus dem Bezirk St. Veit/Glan ging die Sache nicht so glimpflich aus: Ihr wurde von einer vermeintlichen Kriminalbeamtin am Telefon leider glaubhaft vorgelogen, dass ihr Bruder einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nur durch Bezahlung einer höheren Summe aus der Haft entlassen werde. Daraufhin übergab die Frau am Abend einer unbekannten männlichen Person den geforderten Betrag von mehreren zehntausend Euro. Erst als sie wiederholt angerufen und ein weiterer Betrag eingefordert wurde – den sie erneut aushändigte – wurde sie misstrauisch und zeigte den Betrug an.

Anrufer brachte Seniorin zum Weinen

Am selben Tag erhielt eine 89-jährige Frau aus dem Bezirk Klagenfurt einen Anruf eines angeblichen Polizisten. Er gab an, dass ein naher Verwandter der Seniorin in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sein soll. Als die Frau am Telefon zu weinen begann, beendete der Anrufer das Telefonat. Bei einer 79-Jährigen aus dem Bezirk Klagenfurt kam glücklicherweise gerade der Sohn nach Hause, als ihr am Telefon von einem vermeintlichen Polizisten erzählt wurde, dass jener einen schweren Autounfall gehabt haben soll.

Nur wenige Minuten zuvor wurde eine 75-Jährige in Villach von einer “privaten” Nummer kontaktiert. Ihr wurde gesagt, dass ihre Tochter in einen Unfall verwickelt sei. Der Pensionistin war der Mutter-Kind-Trick bekannt, beendete von sich aus das Telefonat und meldete den Vorfall der Polizei. Seitens der Polizei wurde eindringlich darauf hingewiesen, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen, die Verwandten, die in den angeblichen Vorfall verwickelt sein sollen, sofort anzurufen, oder den Polizeinotruf 133 zu wählen.

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