Wegen einer Home Invasion in Untertullnerbach in der Gemeinde Tullnerbach (Bezirk St. Pölten) sind ein 35- und ein 40-Jähriger am Dienstag in St. Pölten zu Haftstrafen im Ausmaß von 15 und acht Jahren verurteilt worden. 

Die Schuldsprüche sind Gerichtsangaben zufolge nicht rechtskräftig. Dem Duo war angelastet worden, bei dem Überfall im Februar eine damals 76-Jährige malträtiert zu haben. Die bulgarischen Staatsbürger bestritten die Taten.

Der 35-jährige Erstangeklagte wurde laut Landesgericht St. Pölten anklagekonform wegen versuchten Mordes und Raubes schuldig gesprochen, er erhielt 15 Jahre Haft. Der Zweitangeklagte wurde wegen Beitrags zum Raub nicht rechtskräftig zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Die befreundeten Angeklagten dürften bei der Home Invasion am 23. Februar gegen 21.30 Uhr eine Terrassentür im Obergeschoß eines Wohnhauses geknackt haben. Im Inneren des Objekts wurde die allein lebende nunmehr 77-Jährige überwältigt. Die Frau wurde u.a. getreten und mit einem Telefonkabel an Händen und Füßen gefesselt.

Beute hatte einen Wert von 45.000 Euro

Die Täter durchsuchten dem Anklagevorwurf zufolge sämtliche Räumlichkeiten nach Bargeld und Wertgegenständen und knackten einen als Safe verwendeten Waffenschrank, den sie aus der Boden- und Wandverankerung gerissen hatten. Die Beute aus Bargeld, Goldmünzen und Schmuckstücken hatte laut Staatsanwaltschaft einen Wert von ungefähr 45.000 Euro. Das hilflos zurückgelassene Opfer wurde erst nach rund 20 Stunden zufällig von Bekannten aufgefunden. Die Pensionistin erlitt zahlreiche Verletzungen an den Armen, den Beinen sowie am Rücken, eine Folge sind auch Funktionsstörungen des Herzmuskels.

Am ersten Prozesstag am 7. Oktober hatten die Beschuldigten darauf beharrt, am Abend des 23. Februar nicht mehr in Österreich gewesen zu sein. Der 35-jährige Erstangeklagte wurde allerdings von eindeutigen DNA-Spuren belastet, die auf mehreren Gegenständen am Tatort entdeckt worden waren.

Ausgeforscht wurden die beiden im Ausland einschlägig vorbestraften Männer nach internationalen Ermittlungen, die Festnahmen erfolgten in Bulgarien und Tschechien. Der Verbleib eines 39-jährigen Komplizen – er leistete laut Staatsanwaltschaft bei der Home Invasion Aufpasserdienste – gilt als unbekannt.

Exit mobile version