11.798 junge Männer leisten derzeit (Stand 1. April 2025) den Wehrersatzdienst. Das gab die zuständige Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) bei der Präsentation der Quartalszahlen am Dienstag bekannt. Die Bedarfsdeckung liegt damit stabil bei 90,6 Prozent.
Das weiterhin beliebteste Einsatzgebiet beim Zivildienst ist das Rettungswesen. 41,6 Prozent der 3.043 im ersten Quartal zugewiesenen Zivildiener wurden dem Rettungswesen zugeteilt. Dahinter folgen die Sozial- und Behindertenhilfe mit 24,55 Prozent sowie die Einrichtungen zur Altenbetreuung mit 11,24 Prozent.
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind teils groß. In der Steiermark (95,6 %) und in Wien (95,1 %) ist die Bedarfsdeckung etwa überdurchschnittlich hoch, in Kärnten hingegen mit 63,8 Prozent deutlich dahinter. Dafür könne man „keine genauen Gründe“ nennen, erklärte Plakolm auf Nachfrage.
Die Ministerin verwies zudem darauf, dass sich die Grundvergütung auf inzwischen 605,60 Euro zuzüglich Verpflegungsgeld erhöht hat. Im Jahr 2019 waren es noch 339 Euro.
Vom „Drückeberger“ zum „selbstverständlichen Bestandteil“
„Vor 50 Jahren waren Zivildiener nur die ‚Drückeberger‘, und das war noch die netteste Bezeichnung. Heute sind sie selbstverständlicher Bestandteil in vielen Bereichen des Zusammenlebens. Ohne sie wäre vieles gar nicht möglich“, so Plakolm.
Seit der Einführung des Zivildiensts am 1. April 1975 leisteten bisher 439.805 Menschen den Wehrersatzdienst ab. 1975 waren es übrigens noch überschaubare 344 Zivildiener. Erst mit der Abschaffung der Gewissensprüfung 1992 stieg die Zahl der Zivildiensterklärungen sprunghaft von 4.573 auf 12.039 an.