oe24 hat die 1. Umfrage nach Start der Ampel: Die Kanzlerschaft verschafft der ÖVP leichte Umfrage-Zuwächse. Die FPÖ liegt weiterhin klar vorn, wenngleich sie leicht verliert.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, wusste schon Hermann Hesse – doch was die neue Dreier-Koalition betrifft, hat deren Start die Wählerinnen und Wähler noch nicht verzaubert, und nur ganz wenig: Denn bis auf ein kleines Plus für die Kanzlerpartei ÖVP stagnieren in der brandaktuellen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für oe24 (2.000 Interviews vom 24. 2. bis 4. 3., max. Schwankung 2,2 %) die Ampelparteien. Die FPÖ verliert zwar leicht, hat aber weiterhin klar Platz 1.
FPÖ bleibt vorn
Gehen wir zu den Details. Die FPÖ mit Herbert Kickl ist zwar spektakulär mit der Regierungsbildung gescheitert – besonders geschadet hat das den Blauen in den letzten Wochen aber keineswegs: In der vergangenen Woche war die FPÖ noch bei 35 % gelegen, diese Woche sind es dann 34 % geworden, also um einen Prozentpunkt weniger. Ob daraus ein richtiger Sinkflug wird, ist derzeit noch unklar, klar ist hingegen, dass Neuwahlen vom Tisch sind, Kickl seine Stärke also nicht in Mandate umsetzen kann. Und: Selbst wenn jetzt Neuwahlen wären, wäre keineswegs sicher, ob die Blauen über 33 % kämen und damit eine Sperrminorität gegen Verfassungsgesetze hätten.
SPÖ stagniert trotz Verhandlungserfolg
Die SPÖ kann sich mit Andreas Babler über die erste Regierungsbeteiligung seit acht Jahren freuen – und mit der Mietpreisbremse konnte man auch einen Prestigeerfolg in den Koalitionsverhandlungen feiern. Nun, in der Umfrage ist davon noch nichts zu spüren. Aktuell stagnieren die Sozialdemokraten bei 21 %, das ist immerhin – noch – Platz 2.
Stocker-ÖVP leicht im Plus
Die ÖVP hingegen kann mit Christian Stocker einen Punkt zulegen und kommt nunmehr auf 20 %, also springt auf die symbolisch so wichtige 20er-Marke. Aber auch für die Schwarz-Türkisen, die ja seit Montag wieder Kanzlerpartei sind, gilt: Platz 1 ist noch in weiter Ferne.
Die Neos sind der kleinste Ampel-Partner, ihnen hat der Ausstieg aus den Ampelverhandlungen Anfang Jänner sehr geschadet. Jetzt sind sie bei 11 %, das ist der gleiche Wert von vor einer Woche, aber immerhin noch über ihrem Wahlergebnis vom September.
Wenig Glück bringt die neue Oppositionsrolle den Grünen, sie bleiben unter 10 %, konkret halten sie bei 9 %. Die KPÖ wäre mit 3 % weiterhin nicht im Nationalrat vertreten.